Warum und wie wird auf der Bühne gesungen? Antworten aus zwei Jahrhunderten

Prof. Dr. Markus Bernauer (TU Berlin) & Prof. Dr. Susanne Fontaine
Warum und wie wird auf der Bühne gesungen? Antworten aus zwei Jahrhunderten

Seminar, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Mittwochs, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 22.10.2025, Fasanenstr. 1b, Raum 302
Um Anmeldung spätestens bis zum 22.10. unter markus.bernauer@campus.tu-berlin.de wird gebeten!
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium Generale-Leistung anerkennbar!

Dass auf der Musikbühne auf verschiedenste Weise und in verschiedenen Erscheinungsformen des Musiktheaters gesungen wird, ist heute selbstverständlich. Dass Menschen singen statt zu sprechen, bedurfte unter der Voraussetzung, dass Kunst die Natur widerspiegeln müsse, einer besonderen Begründung. Das Seminar befasst sich anhand ausgewählter Texte und musikalischer Werke mit verschiedenen Argumentationen zur Legitimation der Oper zwischen 1600 und 1800, Lektüre und Werkbetrachtung werden dabei kombiniert. Texte stammen u.a. von Ottavio Rinuccini, Martin Opitz, Pietro Metastasio, Carlo Goldoni, Ranieri de’Calzabigi, Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais, Lorenzo da Ponte und Johann Wolfgang Goethe, Kompositionen von Jacopo Peri, Claudio Monteverdi, Johann Adolf Hasse, Baldassare Galuppi, Christoph Willibald Gluck, Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Friedrich Reichardt. Dazu kommen Quellen von Girolamo Mei, Charles de Brosses, Charles Burney, Wilhelm Heinse u.a.

Literatur:
Tim Carter und John Butt (Hrsg.), The Cambrigde Handbook auf Seventeenth Century Music. Cambridge: Cambridge University Press, 2005, S. 197–282.
Silke Leopold, Die Oper im 17. Jahrhundert. Laaber: Laaber, 2004 (= Handbuch der musikalischen Gattungen, Bd. 11).
Herbert Schneider und Reinhard Wiesend (Hrsg.): Die Oper im 18. Jahrhundert. Laaber: Laaber, 2001 (= Handbuch der musikalischen Gattungen, Bd. 12).
Elisabeth Schmierer: Kleine Geschichte der Oper. Ditzingen: Reclam, 22020 (= Reclams Sachbuch – für Einsteiger zum ersten Überblick geeignet).

Leistungsanforderungen: regelmäßige, aktive Teilnahme.

Markus Bernauer ist apl. Professor am Fachgebiet Literaturwissenschaft des Instituts für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte an der TU Berlin und Leiter der Jean Paul Edition der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Hier widmet er sich der Edition und Erforschung (im Buch und neuerdings digital) der Briefe von und an Jean Paul. Des Weiteren erforscht und lehrt er Zusammenhänge zwischen den deutschen, französischen, englischen und südeuropäischen Literaturen seit der Aufklärung, mit besonderem Gewicht auf dem Klassizismus, der Romantik, dem Symbolismus und der klassischen Moderne sowie zwischen Literatur und bildender Kunst. Mit Beginn des Jahres 2019 beginnt die Jean Paul Edition der BBAW – gefördert von der DFG – mit der digitalen Edition der Briefe aus dem Umfeld Jean Pauls. Zeitgleich fängt Bernauer an der BBAW ein neues Projekt zur Erforschung des Libertinismus um 1800 in Deutschland an (ermöglicht durch die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur).

Susanne Fontaine studierte Schulmusik, Germanistik und Musikwissenschaft (1. Staatsexamen 1987) und promovierte im Fach Musikwissenschaft (Universität Hamburg 1997). Nach Tätigkeiten in Berlin, Wien, Stuttgart, Heidelberg und Potsdam ist sie seit 2004 Professorin für Musikwissenschaft an der Universität der Künste Berlin. Sie ist Vorsitzende des dortigen Zentrums für künstlerische Lehrkräftebildung, Mitglied des Bundesfachausschusses "Bildung" beim Deutschen Musikrat sowie Mitglied der Kommission zur Vergabe des Elsa-Neumann-Stipendiums, der Graduiertenförderung des Landes Berlin. Von 2011 bis 2016 war Susanne Fontaine Fachkollegiatin bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2016 bis 2020 war Fontaine Vizepräsidentin der UdK mit dem Aufgabenschwerpunkt Lehrkräftebildung. Sie ist Vorsitzende des Landesverbandes Berlin des Deutschen Hochschulverbandes. Ihre Forschungsinteressen gelten dem Zusammenspiel der Künste, dem Musikleben der Weimarer Republik sowie der Gegenreformation in der Musik.