Narrativen im Konflikt: Die Konstruktion Amerikas in der Kolonialzeit
Aliza Yanes Viacava
Narrativen im Konflikt: Die Konstruktion Amerikas in der Kolonialzeit
Blockseminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Samstags, 10-16:30 Uhr, 4 Termine: 17.5., 24.5., 31.5., 7.6.2025, Hardenbergstr. 33, Raum 102
Anmeldung auf Moodle beginnt am 14.4.2025: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=2651
Einschreibeschlüssel: amerika
Die Eroberung Amerikas war die bedeutendste und radikalste Veränderung der Geschichte, mit der die Moderne begann. Was nach der Überquerung des Atlantiks durch Christoph Kolumbus geschah und vor allem was darüber erzählt wurde, prägte die globale Machtverteilung, wie wir sie heute kennen. Die einzigen Quellen, die uns aus dieser Zeit zur Verfügung stehen, sind die Chroniken von Priestern und die Reiseberichte von Abenteurern. Ziel dieses Seminars ist es, eine Auswahl von Texten aus der Kolonialzeit zu analysieren, um die unterschiedlichen Eindrücke und Perspektiven auf ein und dasselbe Ereignis zu beobachten: die Invasion eines Kontinents und die Unterwerfung seiner Bevölkerung. Wir werden uns hauptsächlich auf die Werke von Fray Bartolomé de las Casas, Hans Staden und Felipe Guamán Poma de Ayala konzentrieren. Die Bilder, die diese Texte zu ihrer Zeit inspirierten, werden ebenfalls analysiert. Außerdem werden wir uns damit beschäftigen, wie zeitgenössische Kunstwerke oder Filme von diesen Erzählungen inspiriert worden sind. Als Abschlussprojekt werden die Studierenden ermutigt, ihre eigenen Recherchen durchzuführen und eine Präsentation vorzubereiten. Die Präsentation kann sich auf einen kolonialen Text oder ein künstlerisches Werk beziehen, das von einem kolonialen Text aus Amerika oder einem anderen Kontinent beeinflusst wurde.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Schein: Aktive, regelmäßige Teilnahme, Textlektüre und Abschlusspräsentation.
Aliza Yanes Viacava, Bachelor in Literatur an der Universidad Nacional Mayor de San Marcos (Lima, Peru), Master in Interdisziplinäre Lateinamerikastudien am Lateinamerika Institut der Freien Universität Berlin und Master in Kunst im Kontext an der UdK Berlin. Ihre künstlerische Praxis verbindet literarische Forschung, kreatives Schreiben, Vermittlung, politischen Aktivismus, Video und Performance. Ihre Arbeiten thematisieren vor allem die diskursiven Aspekte der historischen und kulturellen Beziehungen zwischen Lateinamerika und Europa. In ihrer akademischen Praxis hat sie Seminare über die mündliche Tradition der Anden und die Literatur des Amazonasgebietes gegeben. Am Studium Generale hat sie Seminare über Eurozentrismus, lateinamerikanische Avantgarde und Mythen zur Zeit der Eroberung Amerikas gehalten.