Zen-Meditation. Stille als Ort, der Kreativität gebiert (Blockseminar)

Dr. Manuel Gogos
Zen-Meditation.
Stille als Ort, der Kreativität gebiert
Blockseminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 LP
Freitag-Sonntag, ganztägig, 29.6.-1.7.2018, Begegnungsstätte Sauen

Das heutige Leben ist, als würde den Menschen permanent ein riesiger Trichter ins Gehirn gesteckt, als würden pausenlos Tonnen an Tönen, Bildern, Daten, Anforderungen und Aufforderungen hineingekippt. Doch das menschliche Gehirn ist für diese ständige Reizverarbeitung nicht gemacht. Die Folge ist ein Grundgefühl des Getriebenseins und der Überforderung. Ein Mittel das hilft ist die Stille. Wie wichtig ein paar Minuten Stille für uns sind, bestätigt die Hirnforschung. Im Gehirn gibt es ein sogenanntes Default Mode Netzwerk („Ruhezustandsnetzwerk“) – eine Gruppe von Hirnregionen, die dann aktiv werden, wenn das Hirn gerade nicht durch Reize wie Bilder und Geräusche stimuliert wird und keine bestimmte Aufgabe zu lösen hat. Wer in der Zen-Tradition meditiert, kann aus der Stille heraus besser zugreifen auf eigene Emotionen und Erinnerungen, Gedanken und Ideen. Reflektieren fällt leichter, man erkennt Zusammenhänge – und wird kreativer! Das Blockseminar gibt Einblick in die Geschichte und Philosophie des Zen-Buddhismus. Auch in der Praxis wird geübt, wie sich kraft der Meditation der Alltag besser bewältigen lässt, und wie durch die Zen-Meditation – umgeben vom Grundrauschen unserer Zeit – der Ort aufgesucht werden kann, der Leben erst ermöglicht und überleben lässt: die Stille, in der die „wahrhaft großen Dinge geboren“ werden, wie der schottische Philosoph Thomas Carlyle schrieb.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige und aktive Teilnahme.

Voraussetzung für die Teilnahme: Verbindliche Anmeldung und Bezahlung des studentischen Eigenanteils für die Reisekosten und die Verpflegung in Höhe von 30 € bis zum 31.5.2018 in bar im Koordinationsbüro des Studium Generale.

Schwerpunkt: Lesen, Werkzeuge aneignen

Manuel Gogos ist freier Autor und Ausstellungsmacher. Nach seinem Studium der Philosophie, Germanistik und vergleichenden Religionswissenschaften in Bonn promovierte er 2003 über jüdische Diasporaliteratur. Manuel Gogos arbeitet als Literaturkritiker für den Berliner Tagesspiegel und die NZZ in Zürich, sowie als Feature-Autor für Deutschlandfunk und WDR. Von 2002 bis 2005 war er im Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Projekt Migration“ der Kulturstiftung des Bundes tätig. Seit 2005 firmiert er in seiner „Agentur für Geistige Gastarbeit“ als freier Kurator und kuratorischer Berater. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen wissenschaftlicher Essayistik, Hörbildern und Bildsprachen. Ob als Essayist, Radioautor oder als Ausstellungsmacher: Vor allem versteht er sich als Stoffentwickler, als Erzähler von Geschichte durch Geschichten. Seit 20 Jahren übt er Zen-Meditation. Weitere Informationen unter www.geistige-gastarbeit.de.