Scheitern im Film (Seminar/Workshop)

Dr. Claudia Peppel / Mirus Fitzner
Scheitern im Film
Seminar/Workshop, 2 SWS, 2 LP
Freitags, 16-19 Uhr inkl. Filmsichtung, wöchentlich ab 21.10.2016, Grunewaldstr. 2-5, Raum 10

Die Beschäftigung mit und Inszenierungen von Scheitern haben Konjunktur. Vielerorts wird Becketts Ausspruch des „Fail Better“ zitiert, gibt es „Fuckup‐Nights“, wo man dem Scheitern anderer Leute zuhören kann, wird Scheitern als Chance gefeiert, es besser zu machen.

Das Seminar widmet sich filmischen Auseinandersetzungen zum Thema Scheitern, u.a.: »Der Clown« (R: Eric Friedler) über das Scheitern Jerry Lewis’, eine Komödie über den Holocaust zu drehen; »The Big Short« (R: Adam McKay) über den Zusammenbruch der internationalen Finanzmärkte 2008; »Amy« (R: Asif Kapadia), eine Dokumentation über die Sängerin Amy Winehouse; »Enron – The Smartest Guys in the Room« (R: Alex Gibney) über eine der größten Firmenpleiten aller Zeiten. Eine weitere Sitzung bleibt der Sichtung von Kurzfilmen vorbehalten, die mit Scheitern zu tun haben. Wir werden Arten und Formen

des Versagens genauer betrachten und kritisch hinterfragen. Was ist ein Misserfolg und ab welchem Grad kann man von Scheitern sprechen? Wie sieht es mit anderen negativ besetzten Begriffen wie Störfall oder Unfall aus? Kann man Scheitern bereits im Verlauf diagnostizieren oder erst retrospektiv?
Diese Betrachtungen liefern neben zwei text‐/lektürezentrierten Sitzungen eine theoretische Grundlage, auf deren Basis die Studierenden selbst aktiv werden sollen.

Im zweiten Teil des Seminars bilden Studierende (Zweier‐)Teams und (unter)suchen innerhalb von drei Wochen Orte, Konstellationen oder Situationen des Scheiterns und drehen dazu kurze (2‐3‐minütige) Filme. Diese Filme werden wir gemeinsam im Seminar ansehen und auf der Basis der entwickelten und hinterfragten Perspektiven besprechen. 

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige Anwesenheit und aktive Teilnahme, ca. 3 Kurzzusammenfassungen (ca. einer halben A4-Seite) der zu lesenden Texte. Die letzten vier Wochen des Semesters werden voraussichtlich dafür verwendet, dass die Studierenden einen eigenen Kurzfilm zum Scheitern drehen.

Claudia Peppel studierte Romanistik und Psychologie in Berlin und Rom. Sie war DFG-Stipendiatin des Graduiertenkollegs „Technisierung und Gesellschaft“ und promovierte 2007 mit einer Arbeit zu den Manichino-Figuren der Pittura metafisica im Fachbereich Philosophie der TU Darmstadt. Seit 2008 ist sie wissenschaftliche Koordinatorin am ICI Berlin. Weitere Informationen unter www.cepweb.de.

Mirus Fitzner studierte Gesellschafts‐ und Wirtschaftskommunikation in Berlin und Paris. Arbeit als Marketing‐ und Projektmanager 2010‐2012. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strategisches Marketing seit 2012. Weitere Informationen unter http://gwk.udk-berlin.de/personen/fitzner.