Laborwochenende "Theater - Pädagogik - Ökologie"

Quelle: Ute Schlegel Pinkert

Wir erleben gegenwärtig eine Zerstörung unserer planetaren Lebensgrundlagen in einem ungeheuren Ausmaß und in unerwartetem Tempo. »Der Planet schwebt in Lebensgefahr und mit ihm seine Bewohner«, so die Bundesumweltministerin Svenja Schulze im August. Die Kunst, insbesondere die Kunst des Theaters bleibt angesichts dieser Situation merkwürdig stumm. Ist die Klimakrise kein Gegenstand fürs Theater? Oder versagen der Darstellenden Kunst angesichts des Übertretens des Menschen ins Zeitalter des Anthropozän die theatralen Mittel, um die - wie auch immer geartete Beziehungen - zwischen menschlichen und nicht menschlichen Spezies und Phänomenen in den Blick nehmen, darstellen und in Szene setzen zu können? Die Theaterpädagogik als auf die Theaterkunst bezogene künstlerisch pädagogische Praxis ist durch ihre Ausrichtung besonders auf Kinder und Jugendliche noch einmal dringender mit den Wirkungen der Klimakatastrophe konfrontiert. Welchen Beitrag kann unser Fach in der gegenwärtigen Situation leisten? Geht es darum, mit bewährten Verfahren Kinder und Jugendliche zu unterstützen ihre Ängste und Forderungen zu artikulieren und in den politischen Diskurs einzubringen? Oder geht es darüber hinaus auch um die Suche nach anderen Weisen ästhetischen Erfahrens und Gestaltens? Welche Prämissen ändern sich, wenn wir eine Theaterpädagogik im Anthropozän entwerfen wollen? Das Laborwochenende Theater-Pädagogik-Ökologie wird diesen Fragen in theoretischer wie praktischer Weise nachgehen.

Mehr Infos finden Sie auf unserem Flyer!

Hier finden Sie einen Mitschnitt des Symposions Theater Pädagogik Ökologie mit Prof. Dr. Ana Dimke (Professorin für Kunstvermittlung/ Kunstdidaktik UdK Berlin;
Repräsentantin von Minding Animals Germany); Dr. Maximilian Haas (Theaterwissenschaftler/ Dramaturg, Mitglied im Graduiertenkolleg Das Wissen der Künste, UdK Berlin); Dr. Joachim Penzel (Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Grundschuldidaktik/ Gestalten, MartinLuther-Universität Halle-Wittenberg) und Tobias Rausch (freier Regisseur und Autor, seit 2019/20 Leiter der Bürgerbühne am Staatsschauspiel Dresden). Moderation: Ute Schlegel-Pinkert.

Herzstück des Laborwochenendes sind drei Workshops im Laborformat, die von erfahrenen Künstler:innen geleitet werden, welche in der Beschäftigung mit Fragestellungen des Anthropozän den Bereich der darstellenden Kunst in verschiedener Weise erweitert haben:  Eva Meyer-Keller mit einem Performanceworkshop unter dem Titel: In unserer Hand; Leicy Valenzuela mit einem Labor zur radikalen Gegenwart: Bevor die Zukunft beginnt sowie das Künstler:innenkollektiv Club Real mit einer Einführung in ihr künstlerisch-partizipatives Format: Organismendemokratie – Gleiche politische Rechte für alle Lebewesen