Architektonischer Reichtum

Quelle: Elena Ambacher/Henrike Heuer
Quelle: Elena Ambacher/Henrike Heuer
Quelle: Elena Ambacher/Henrike Heuer
Quelle: Elena Ambacher/Henrike Heuer

Architektonischer Reichtum

Die architektonisch komplexen Momente sind das, was uns in der Betrachtung des Wohnungsbaus faszinieren. Ausgangspunkt für den Entwurf war die Auseinandersetzung mit großbürgerlichen Wohnungen der Mailänder Moderne. Damals integrierte man autarke Bereiche für Bedienstete in die großen Wohnungen, dadurch entstanden unterschiedliche Bereiche von Privatheit und Öffentlichkeit, die heute noch flexibel nutzbar sind.

In unserem Entwurf übertragen wir die räumliche Vielfalt und Durchdachtheit unterschiedlicher Privatheiten dieser nur wenigen vorbehaltenen Wohnungen. Architektur, welche verschiedene Formen des Zusammenlebens ermöglicht - als Großfamilie, als Single, als ältere Person, eine Pflegehilfe, als Paar mit und ohne Kinder, Verkleinerung möglich, wenn die Kinder ausziehen…

Anstelle des Entwerfens mit Linien am Computer, entwickelten wir sorgfältig geplante aber auch intuitive, architektonische Situationen in Modellen aus Karton und Papier im Maßstab 1:20, welche wir anschließend zu einem Grundriss für eine Wohnung mit etwa 300 Quadratmetern für bis zu 12 Personen zusammenfügten. Durch diesen Entwurfsprozess konnten wir die Räume direkt auf ihre Wirkung untersuchen und bis ins Detail gestalten.

So entstanden Raumabfolgen, die im dreidimensionalen Raum mit komplexen Formüberschneidungen, Farben und mit fast surrealen Zügen angereichert wurden. Durchblicke, diagonale Raumzugänge, Weite und Enge wurden zu wichtigen Themen des Entwurfs. Neben einer hohen Anzahl von Türen- mindestens zwei pro Raum, ausgedehnten raumhaltigen Schwellen, die Möglichkeit um den Erschließungskern herum gehen zu können und doppelte Flursituationen machen die Räume flexibel schalt- und nutzbar ohne das Einreißen von Wänden. Diese “statische Flexibilität” ermöglicht die Aufteilung des Regelgeschosses in ein bis vier private Wohnungen unterschiedlicher Größe. Dabei ist auch eine Nutzung einzelner oder mehrerer Räume zum Arbeiten denkbar. Räumliche Dramaturgie und Farben, ein Wechselspiel von Licht und Schatten und die Spannung von Enge und Weite kreieren architektonische Vielfalt.

Beteiligte

betreuende*r Prof
Prof. Florian Riegler, Institut für Architektur und Städtebau

Studierende
Elena Ambacher und Henrike Heuer

Studiengang
Architektur