.Workshop mit Ayşe Güleç und Ulf Aminde

Das digitale Mahnmal in der Keupstr. Künstlerische Strategien im politischen Raum

Ayșe Güleç ist Pädagogin, Autorin, Kuratorin, Kunstvermittlerin und forschende Aktivistin an den Schnittstellen von Anti-Rassismus, Kunst, Kunstvermittlung und Migration. Sie arbeitet u.a. als Kuratorin im artistic team der documenta fifteen (2022) und ist seit vielen Jahren in verschiedenen antirassistischen Initiativen aktiv. https://staedelschule.de/de/information/teachers/ayse-gulec

Ulf Aminde hat das Konzept des digitalen Mahnmals in Köln entwickelt und ist Professor an der Kunsthochschule Weißensee.

Im Mittelpunkt ihres gemeinsamen Workshops steht die Frage: „Warum war die Polizei blind und warum wussten wir schon lange vor der sogenannten Enttarnung des NSU, dass die Morde und Bombenanschläge von Neonazis begangen wurden?“

Wenn über Digitalisierung im Rahmen von Schule und Hochschule nachgedacht wird, ist nicht zu übersehen, dass es entscheidend ist, wer diese Daten liest und was mit den Daten gemacht wird, wie sie interpretiert werden, mit welchem Erkenntnisinteresse und was vorher schon in der Interpretation ausgeschlossen wird. Wenn Ayșe Güleç und Ulf Aminde über das Mahnmal, „Kein 10. Opfer“ und die vielen anderen antirassistischen Initiativen sprechen und wie diese im politischen Raum gehört bzw. ignoriert werden, bin ich überzeugt, wird auch deutlicher werden, welche Schwierigkeiten mit den angeblichen neutralen Algorithmen entstehen ebenso wie die Notwendigkeit, dass es migrantisches Wissen in der Interpretation von Datenprozesse braucht. Der institutionelle Rassismus an Schulen beruht ja auf derselben strukturellen und normalgesellschaftlichen Blindheit.