Valentin Mertes

Kurzvita

Valentin Mertes studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Kunstgeschichte und arbeitete von 2013 bis 2017 als Universitätsassistent am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. Seit November 2017 ist er mit einem 12-monatigen Marietta-Blau-Stipendium (OEAD, Österreich) Gastwissenschaftler am Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der visuellen Kultur. Er ist Mitglied eines interdisziplinären Teams, das unter der Leitung von Prof. Christian Schulte an einer Forschungsstelle zu Alexander Kluge in Wien arbeitet. Neben  der Erschließung von Kluges Werk geht es hier vor allem um den wissenschaftlichen Austausch im Rahmen von regelmäßigen Workshops sowie der Publikation eines Kluge-Jahrbuchs durch eine internationale Herausgebergemeinschaft.

Dissertationsprojekt

Unter dem Arbeitstitel „Ästhetik des Eigensinns. Alexander Kluges mediale Verfahren im Kontext“ wird im Dissertationsprojekt von Valentin Mertes das multimediale Œuvre von Alexander Kluge erforscht, indem es vom konkreten Material ausgehend die ästhetischen Verfahren in ihrem Wechsel zwischen Film, Literatur, Theorie und Fernsehen als Praktiken einer ästhetischen Wissensgenese untersucht. Im Zentrum der Analyse stehen dabei die Verfahren der Zitation und Montage, wie sie von Kluge in den verschiedenen Medien praktiziert werden. So soll eine spezifische Produktionsästhetik herausgearbeitet werden, die mit den epistemologischen und ästhetischen Konzepten von Walter Benjamin, Siegfried Kracauer, Bertolt Brecht und Theodor W. Adorno theoretisch und historisch in Beziehung gesetzt werden kann. Diese Kontextualisierungen werden entlang der drei kulturwissenschaftlichen Themenblöcke Geschichte und Öffentlichkeit, Gefühle und Dramaturgie sowie Ästhetik und Eigensinn verhandelt.

Publikationen

  • „Die Kinetisierung der Öffentlichkeit“, in: Valentin Mertes, Christian Schulte, Birgit Haberpeuntner und Veronika Schweigl (Hg.), Walter Benjamin und das Kino, Wien: Böhlau (Erscheint 2018).
  • Gemeinsam mit Christian Schulte, Birgit Haberpeuntner und Veronika Schweigl (Hg.), Walter Benjamin und das Kino, Wien: Böhlau (Erscheint 2018).
  • „Sinnlichkeit als Methode. Alexander Kluges antirealistischer Realismus“, in: Elisabeth Büttner, Vrääth Öhner, Lena Stölzl (Hg.), Sichtbar machen. Politiken des Dokumentarfilms, (Texte zum Dokumentarfilm 20), Berlin: Vorwerk 8 2018.
  • (Rezension) „Kathrin Lämmle. Televisuelle Intellektualität“, in: Alexander Kluge-Jahrbuch 3.
  • „Dialogizität als medienästhetisches Verfahren“, in: Alexander Kluge-Jahrbuch 3.
  • Gemeinsam mit Christian Schulte, Winfried Siebers und Stefanie Schmitt, „Vorwort“, in: Alexander Kluge-Jahrbuch 3.
  • Gemeinsam mit Christian Schulte, Winfrid Siebers und Stefanie Schmitt (Hg.), Die Formenwelt des Dialogs, Göttingen: V&R 2016. (= Alexander Kluge-Jahrbuch 3).
  • „Die Alterität des Eigensinns. Hegel, Negt, Kluge, Brecht“, in Korrespondenzen. Zeitschrift für Theaterpädagogik, H. 67, 31. Jahrgang, Theaterpädagogik und Eigensinn, (Hg. Florian Vaßen und Gerd Koch), 2015.
  • „Beweis dessen, daß auch unzulängliche, ja kindische Mittel zur Rettung dienen können: Eigensinn und Verfahren der Distanzierung in Alexander Kluges Film Vermischte Nachrichten“, in: Richard Langston, Gunther Martens, Vincent Pauval, Christian Schulte, Rainer Stollmann (Hg.), Vermischte Nachrichten, Göttingen: V&R 2014. (= Alexander Kluge-Jahrbuch 1).
  • Gemeinsam mit Michael Paninski, „Alles wirklich Brauchbare besteht in Aushilfen. Zwei Lektüren zu Oskar Negt und Alexander Kluges Geschichte und Eigensinn“, in: Brigitte Marschall, Christian Schulte, Sara Vorwalder, Florian Wagner (Hg.), (K)ein Ende der Kunst? Kritische Theorie, Ästhetik, Gesellschaft. Wien: Lit 2013.
  • Gemeinsam mit Michaela Obermair, „Inter-Hybrid-View“, in: Kasper König (Hg.), Autotheater. Franz West, Köln: DuMont 2009.

Vorträge

  • „Alexander Kluges antirealistischer Realismus“. Alexander-Kluge-Workshop Wien, 15.12.2017.
  • „Die Macht der Gefühle. Reflexionen zum Verhältnis von Gewalt und Affekt in den Medien“. Tagung „Das Obszöne als politisches Performativ“ Wien, 11.05.2017.
  • „Dialogizität als ästhetisches Verfahren“ Internationales Symposion „Die Gesprächskunst Alexander Kluges“ Stuttgart, 16.01.2016.
  • „Apokatastasis als Verfahren“. Internationale Konferenz der Internationalen Walter Benjamin Gesellschaft „Spaces, Places, Cities and Spatiality“ Jerusalem, 15.12.2015.
  • „Die lebendige Arbeit der Phantasie. Kino als Zeitort der Utopie.“ GFM-Jahrestagung 2015. Bayreuth, 02.10.2016.
  • „Prozessuale Bildlichkeit bei Alexander Kluge.“ Workshop der AG-Medienphilosophie der GFM „Das ist ein Bild“. Hamburg, 13.03.2015.
  • „Der Film entsteht im Kopf des Zuschauers. Ästhetische Verfahren bei Alexander Kluge“ Dies Doctoralis der Universität Wien. Wien, 03.03.2015.
  • „Medialität der Öffentlichkeit“ Alexander Kluge-Workshop. Wien, 11.12.2014.
  • „Metaphern und Montagen“ 8. Forschungstag des TFM Universität Wien. Wien, 06.10. 2014.
  • „Eigensinn und Verfahren der Distanzierung in Alexander Kluges Film Vermischte Nachrichten.“ 27. Film- und fernsehwissenschaftliches Kolloquium. München, 10.3.2014.
  • Gemeinsam mit Michael Paninski, „Alles wirklich Brauchbare besteht in Aushilfen. Zwei Lektüren zu Oskar Negt und Alexander Kluges Geschichte und Eigensinn.“ Ringvorlesung TFM Wien: (K)ein Ende der Kunst? Kritische Theorie, Ästhetik, Gesellschaft. Wien, 17.01.2011.