Aufnahmeprüfung BA1

Theorie

Die Klausur wird seit vielen Semestern in der gleichen Weise geschrieben. Auf den ersten Blick erscheint sie sehr undurchsichtig.

In jedem der fünf Aufgabenteile geht es um jeweils ein Stück einer bestimmten Stilrichtung aus einer bestimmten Epoche (Beispiele: Barock – Rezitativ, Klassik – oft Sinfonien, Romantik – Klavierstück, 20. Jahrhundert – E-Musik, Jazz/Rock/Pop – Song/Standard).

Jeder Aufgabenteil enthält im Groben die gleiche Fragenstruktur. Dabei ist das Notenbeispiel als Lückentext dargestellt. Gefragt wird unter anderem nach folgenden Kompetenzen:

  • Einzelne Passagen raushören
  • Melodien vervollständigen
  • Epochen zuordnen
  • Sequenzmodelle erkennen
  • Instrumente erkennen
  • Funktionsanalyse
  • Generalbass aussetzen
  • Satzmodelle, musikalische Formen bestimmen
  • Jazz-Chiffren aussetzen
  • Jazz/Rock/Pop-Stilrichtungen erkennen

Gehörbildungs- und Tonsatzaufgaben werden getrennt voneinander bewertet und ergeben zwei Noten der Gesamtnote.

An dieser Stelle könnt Ihr eine Probeklausur (Fachgruppe Musiktheorie/ Musterklausuren zur Zulassungsprüfung) herunterladen.

Gruppenleitung

Du bereitest ein Stück Deiner Wahl vor. Das kann ein Kanon sein, ein Volkslied oder eine Eigenkomposition. Denkbar sind auch Bodypercussion, Tanz, Improvisation oder eine Kombination aus mehreren Kategorien.

Ihr seid völlig frei in Eurer Wahl und Gestaltung.

Ein Flügel steht bereit, andere Instrumente sind vorher zu erfragen oder selbst mitzubringen.

Ihr studiert Euer Stück mit ca. zehn Mitprüflingen ein.

Nicht wichtig:

  • bis zum Schluss kommen
  • perfektes Dirigat

Das Benehmen der Prüferinnen und Prüfer (Gesichtsausdruck etc.) ist nicht auf die Leistung zu beziehen, gelangweilte Gesichter können ebenso fehlinterpretiert werden wie freundliches Lächeln.

Die Zeitvorgabe ist nur ein Richtwert. Die Kommission behält sich vor, eher abzubrechen, wenn sie einen Eindruck gewinnen konnte.

Wichtig:

Flexibilität (auf die Aktionen der Gruppe eingehen, dabei aber das Ziel nicht aus den Augen verlieren)

  • Übersichtlichkeit der Partitur, bzw. der Stimmauszüge (digital?!)
  • Keine Zeit verlieren beim Stimmen und beim Verteilen der Instrumente
  • Klar artikulierte, nicht zu leise Ansagen

Gruppe gut im Raum postieren (Kann ich/Können sich alle sehen?)

Die Idee vermitteln: lieber ordentlich an einem kleineren Teil arbeiten und ihn als Teilerfolg stehen lassen, als schlecht bis zum Ende brettern.

Es zählt der Eindruck, der hinterlassen wird. Dazu gehört auch das Verhalten während der anderen Gruppenleitungsprüfungen.

Keine Profis erwarten. Die Mitprüflinge sind talentierte Anfängerinnen und Anfänger bis Fertigstudierte, die bereits einen Abschluss haben. Man weiß vorher nicht, wen man in seiner Gruppe hat. Lieber einfach arrangieren und sich Möglichkeiten nach oben offen halten (didaktische Reserve).

TIPP: Versucht, Euch in Eurer Gruppe vorher kurz abzustimmen – dann geht das Organisatorische später schneller.

Praktische Prüfung

Schreib Dein Prüfungsprogramm auf, sodass die Kommission bei der Prüfung weiß, in welcher Reihenfolge Du die Prüfungsteile absolvieren möchtest und mit welchem Stück Du jeweils anfangen möchtest. Die Prüfungskommission braucht von Dir keine Noten. Wenn Du eine Korrepetitorin oder einen Korrepetitor von der UdK Berlin haben möchtest, musst Du jedoch rechtzeitig die Klavierbegleitung einschicken.

Hauptfach

Drei Stücke aus unterschiedlichen Epochen vorbereiten. Es folgt ein kurzes Vom-Blatt-Spiel.

Nebenfächer

Zwei Stücke sollten vorbereitet werden. Auch hier kann es ein Vom-Blatt-Spiel oder Vom-Blatt-Singen geben.

Klavier und Gesang sind Pflichtfächer (ein bis zwei Stücke).

Es kann darüber hinaus kein zweites Nebenfach vorgestellt werden. Man kann als Pianistin oder Pianist, als Sängerin oder Sänger nicht noch ein weiteres Instrument studieren. Stattdessen belegt man verschiedene instrumentalpraktische Kurse.

Nach dem Klavierspiel folgt normalerweise das schulpraktische Klavierspiel. Wie genau sich diese Prüfung gestaltet, hängt von der jeweiligen Kommission ab (Beispiel: leichtes Volkslied oder Popsong – Harmonien sind meist vorgegeben).

Dem Gesang schließt sich der gesprochene Text an. Dieser kann gelesen oder frei vorgetragen werden.

Korrepetition

Es gibt in der Regel viele Prüfungskandidatinnen und -kandidaten, aber nur einen begrenzten Zeitraum, in dem sie mit den Korrepetitorinnen und Korrepetitoren üben können. Die sicherste Variante bleibt, sich seine Korrepetitorin oder seinen Korrepetitor selbst mitzubringen. Das ist nicht für jeden möglich, das weiß auch die Kommission. Es lohnt sich also – sofern man die Gelegenheit dazu hat –, die Stücke mit verschiedenen Pianistinnen und Pianisten zu üben. Dann fällt es leichter, sich auf eine Korrepetitorin bzw. auf einen Korrepetitor einzustellen.

Die Kommission besteht aus mehreren Dozentinnen und Dozenten und einer Studierenden oder einem Studierenden. In einigen Fällen wird die Kommission um eine Fachlehrerin oder einen Fachlehrer erweitert. Eine Entscheidung wird erst vorgenommen, wenn alle Prüfungsteile abgeschlossen sind.

Die Bewertung im Hauptfach wird doppelt gewertet. So ergeben sich für Pianistinnen und Sänger neun, für Bewerberinnen anderer Hauptfächer zehn Noten, aus denen schließlich der Mittelwert errechnet wird.

Die Kommission behält sich vor, in der Theorie mündlich nachzuprüfen.