Aufnahmeprüfung BA2

Theorie

In der Klausur müssen folgende Aufgabentypen gelöst werden:

  1. Hörbeispiele nach Epochen einordnen, Taktarten erkennen, Instrumente raushören
  2. Gehörbildung: ein Rhythmusdiktat, acht bis zwölf Takte; ein einstimmiges Melodiediktat (eventuell auch mehrstimmig vorgetragen, dann ist nur die Melodiestimme aufzuschreiben)
    Die Diktate werden in zwei Teilen vorgespielt. Jeder Teil wird mehrmals vorgetragen, Folgefehler werden berücksichtigt.
  3. Bestimmen von Dreiklängen, in zwei Systemen notiert („Gemeinheiten”, wie Stimmkreuzungen, sind zu beachten.)
    Dazu gehört auch die funktionale Analyse eines Chorals (Beispiele: „Ach Herr und Gott” oder „Mach’s mit mir Gott nach deiner Güt”). Dabei ist zu beachten: es wird nur nach T,S,D mit all ihren „Zusatzinformationen” (Optionstöne, Basston) gefragt. Stufenlehre wird nicht gewertet.
    Beliebtester Fehler: der Dominantquartsextakkord, beispielsweise in der Schlusskadenz, wird gern als Tonika auf fünf bezeichnet.
  4. Akkorde mit Jazz-Chiffren bilden
    Man hat eine Stunde Zeit, also ca. 20 Minuten für jeden Teil, bestanden hat man bei 50 bis 60 Prozent.

An dieser Stelle könnt Ihr eine Probeklausur (Fachgruppe Musiktheorie/ Musterklausuren zur Zulassungsprüfung) herunterladen.

Gruppenleitung

Seit einigen Semestern bekommen alle Aufnahmeprüflinge (BA2) ein bis zwei Stücke zugesandt, von denen eines arrangiert werden soll. Alle bekommen das gleiche/die gleichen Stück/e und studieren es mit acht bis zehn Mitprüflingen ein.

Es geht nicht darum, sein Opus 1 zu komponieren, sondern sein Arrangement innerhalb von maximal zehn Minuten zu präsentieren.

Für die Einstudierung der Stücke sind zwei Flügel, Orffsches Instrumentarium, Perkussionsinstrumente, Bass, Schlagzeug und Gitarre vorhanden. Es ist sinnvoll, sein eigenes Hauptfachinstrument – solange es nicht Klavier oder Gesang ist – mitzubringen und Melodiestimmen zu übernehmen.

Nicht wichtig:

  • bis zum Schluss kommen
  • perfektes Dirigat

Das Benehmen der Prüferinnen und Prüfer (Gesichtsausdruck etc.) ist nicht auf die Leistung zu beziehen, gelangweilte Gesichter können ebenso fehlinterpretiert werden wie freundliches Lächeln.

Die Zeitvorgabe von zehn Minuten ist nur ein Richtwert. Die Kommission behält sich vor, eher abzubrechen, wenn sie einen Eindruck gewinnen konnte.

Wichtig:

  • Flexibilität (auf die Aktionen der Gruppe eingehen, dabei aber sein Ziel nicht aus den Augen verlieren)
  • Übersichtlichkeit der Partitur, bzw. der Stimmauszüge (digital?!)
  • Keine Zeit verlieren beim Stimmen und beim Verteilen der Instrumente
  • deutliche/laute Ansagen
  • Gruppe gut im Raum postieren (Kann ich/Können sich alle sehen?)

Die Idee vermitteln: lieber ordentlich an einem kleineren Teil arbeiten und ihn als Teilerfolg stehen lassen, als schlecht bis zum Ende brettern.

Es zählt der Eindruck, der hinterlassen wird. Dazu gehört auch das Verhalten während der anderen Gruppenleitungsprüfungen.

Keine Profis erwarten. Die Mitprüflinge sind talentierte Anfängerinnen und Anfänger bis Fertigstudierte, die bereits einen Abschluss haben. Man weiß vorher nicht, wen man in seiner Gruppe hat. Lieber einfach arrangieren und sich Möglichkeiten nach oben offen halten (didaktische Reserve).

Praktische Prüfung

Die Prüfungskommission freut sich, wenn Du Dein Prüfungsprogramm noch einmal auf einem Blatt notierst. Du kannst auch Einfluss darauf nehmen, mit welchem Prüfungsteil begonnen wird, indem Du der Kommission mitteilst, welches Stück Du als erstes spielen möchtest. Die Kommission braucht von Dir keine Noten, wenn Du aber eine Korrepetitorin oder einen Korrepetitor haben möchtest, solltest Du die Klavierbegleitung Deiner Stücke rechtzeitig einschicken.

Hauptfach

Drei Stücke aus unterschiedlichen Epochen vorbereiten. Es folgt ein kurzes Vom-Blatt-Spiel.

Nebenfach

Zwei Stücke sollten vorbereitet werden. Auch hier kann es ein Vom-Blatt-Spiel geben.

Klavier und Gesang sind Pflichtnebenfächer. Es kann ein zweites Nebenfach vorgestellt werden (ein bis zwei Stücke).

Korrepetition

Es gibt in der Regel viele Prüfungskandidatinnen und -kandidaten, aber nur einen begrenzten Zeitraum, in dem sie mit den Korrepetitorinnen und Korrepetitoren üben können. Die sicherste Variante bleibt, sich seine Korrepetitorin oder seinen Korrepetitor selbst mitzubringen. Das ist nicht für jeden möglich, das weiß auch die Kommission. Es lohnt sich also – sofern man die Gelegenheit dazu hat –, die Stücke mit verschiedenen Pianistinnen und Pianisten zu üben. Dann fällt es leichter, sich auf eine Korrepetitorin oder einen Korrepetitor einzustellen.

Die Kommission besteht aus fünf Dozentinnen und Dozenten und einer Studierenden oder einem Studierenden. In einigen Fällen wird die Kommission um eine Fachlehrerin oder einen Fachlehrer erweitert. Eine Entscheidung wird erst vorgenommen, wenn alle Prüfungsteile abgeschlossen sind. Diese wird den Bewerberinnen und Bewerbern vier Wochen nach der Prüfung schriftlich mitgeteilt.