Chöre und Hospitationen

Während des Symposiums sind am Freitag, den 24. April Hospitationen bei Proben und in der Einzelstimmbildung im Staats- und Domchor Berlin und im Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin möglich.

Chöre

Quelle: Maren Glockner

Staats- und Domchor Berlin
Der Staats- und Domchor Berlin ist ein an der Universität der Künste Berlin beheimateter Knabenchor. Er gilt als die älteste musikalische Einrichtung Berlins. Erste Zeugnisse gehen auf das Jahr 1465 zurück, als der Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg fünf „Singeknaben“ für seine „Dhumkerke“ eingestellt hat. Heute singen etwa 300 Knaben ab fünf Jahren und junge Männer in den verschiedenen Chorgruppen – von den Dominis über die Kurrende bis hin zum Konzertchor. So unterschiedlich wie die Altersgruppen, so weit gefächert ist auch das Repertoire. Während die Jüngsten beim spielerischen Singen einfacher Kinderlieder mit der Stimmbildung beginnen, treten die versierten kleinen Sänger gemeinsam mit berühmten Ensembles wie den Berliner Philharmonikern in den großen Konzertsälen der Stadt, beim Sommerfest des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue oder auch bei Gottesdiensten im Berliner Dom auf. Für ihre zahlreichen Auftritte erarbeiten sie geistliche und weltliche Chorwerke von der Renaissance bis zur Gegenwart. Die Vermittlung zwischen Alter und Neuer Musik und die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten ist dem Ensemble ein besonderes Anliegen. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Freude am Singen. Gruppenbeschreibung Derzeit werden die Mitglieder des Staats- und Domchors Berlin in elf Chorgruppen ausgebildet. Je nach Können und Fähigkeiten der Sänger haben die Gruppen unterschiedliche Aufgaben- und Altersprofile.

DoMinis (5 - 6 Jahre): Die musikalische Ausbildung beginnt bereits im Vorschulalter. Spielerisch werden die Jüngsten an Geräusche, Töne, Klänge und Rhythmen herangeführt.

Chorschule (6 - 7 Jahre): In dieser Altersklasse werden die Stimmen herangebildet und Grundlagen
der Musiklehre vermittelt.

Kurrende I und II (7 - 10 Jahre): Die Kinder lernen ihre Stimmlage kennen. Nach der Stimmeinteilung in Sopran und Alt wird das mehrstimmige Singen geübt.

Kapellknaben (ab 9 Jahren): Zum ersten Mal singen die Kinder zusammen mit Männerstimmen. Die Kapellknaben treten bei Gottesdiensten auf und unternehmen kleine Konzertreisen.

Konzertchor (ab 10 Jahren): In ihm singen 40 Knaben- und 20 Männerstimmen. Der Konzertchor ist verantwortlich für die musikalische Gestaltung der Domgottesdienste und gibt Konzerte im In- und Ausland.

Voces In Spe (Vocis) (13 - 16 Jahre): Während des Stimmwechsels erwerben die Jugendlichen vermehrt theoretische Kenntnisse. Die Stimmen werden behutsam gepflegt und wagen erste Töne in der neuen Stimmlage.

Quelle: Cornelia Schlemmer

Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin

Der Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin gibt Mädchen und jungen Frauen zwischen 5 und 20 Jahren die Möglichkeit, anspruchsvolle Literatur für gleiche Stimmen zu erarbeiten und eine musikalische Ausbildung zu erhalten. Seit seiner Gründung im Jahr 2006 wird er von Friederike Stahmer geleitet. Derzeit singen rund 180 Mädchen in den fünf Ausbildungsstufen des Chores. Die Vermittlung von Musik aller Stile und Epochen und die Entwicklung neuer Konzertformate liegen dem Chor besonders am Herzen. Die Mädchen erlernen Grundlagen der Musiktheorie, des Blattsingens und erhalten Einzelstimmbildung. Auch die Verbindung von Singen und Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil der Probenarbeit. 2017 errang der Chor eine Silbermedaille im Grand Prix of Nations in der Berliner Philharmonie. Im Mai 2018 nahm er mit hervorragendem Erfolg am Deutschen Chorwettbewerb teil und errang einen 2. Preis. Konzertreisen führten ihn unter anderem nach Island, Spanien, Dänemark, in die Schweiz sowie zuletzt nach China. 

Gruppenbeschreibung
In der Grundstufe machen die Mädchen in spielerischer Form erste musikalische Erfahrungen. Anhand von altersgemäßen Liedern lernen sie ihre Singstimme kennen und entwickeln ihr musikalisches Gehör. Die Verbindung von Bewegung und Musik gilt als ein Grundbaustein zur Entwicklung metrisch-rhythmischer Fähigkeiten.

Im Mädchenchor I steht die Ausbildung der Stimme im Vordergrund. Das musikalische Gehör wird mit Hilfe der relativen Solmisation geschult, die in den nachfolgenden Gruppen eine wichtige Grundlage für das Erlernen des Singens nach Noten bildet. Pädagogische Grundlage ist vor allem die Music Learning Theory von Edwin E. Gordon. Mit Kanons und einfachen zweistimmigen Liedern machen die Mädchen erste Erfahrungen mit dem mehrstimmigen Singen. Die Mädchen gestalten im Mädchenchor I bereits kleinere Auftritte.

Im Mädchenchor II lernen die Mädchen ihre eigene Stimmlage kennen. Nach der Stimmeinteilung in Sopran und Alt wird das mehrstimmige Singen geübt. Die bisher erlernten Grundlagen der Musiklehre werden vertieft und das Singen nach Noten geübt.

Im Mädchenchor III singen die Mädchen anspruchsvolles, zumeist klassisches Repertoire. In Stimmproben werden neue Stücke mit den Sopran- bzw. Altstimmen einstudiert, bevor sie dann in den Tuttiproben musikalisch detailliert ausgestaltet werden. Die Mädchen erhalten regelmäßig das Angebot, an der Einzelstimmbildung teilzunehmen. Der Mädchenchor III hat regelmäßige Auftritte und konzertiert sowohl allein als auch gemeinsam mit anderen Chorgruppen.

Der Konzertchor bildet die Leistungsspitze des Mädchenchores. In den zwei Proben pro Woche wird feindifferenziert musikalisch an anspruchsvollem, klassischem Repertoire gearbeitet. Fähigkeiten im Vom-Blatt-Singen werden vorausgesetzt. Die Mädchen erhalten regelmäßig das Angebot, an der Einzelstimmbildung teilzunehmen. Der Konzertchor hat umfangreiche Konzertverpflichtungen. Er konzertiert als eigenständiges Ensemble sowie gemeinsam mit dem Staats- und Domchor, mit dem Hauptchor der Sing-Akademie zu Berlin und mit internationalen Partnerchören. Der Chor unternimmt regelmäßig Probenfahrten und Konzertreisen ins In- und Ausland.