Prof. Hartmut Rohde, Viola

Quelle: Hartmut Rohde

Biografie

Formelhaftigkeit ist ihm offenbar fremd, und er erfüllt – das zeigte der Abend – seine Wiedergaben mit Inspiration und imaginärer Kraft.“
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)


Hartmut Rohde wurde 1993 als Professor für Viola an die Universität der Künste Berlin berufen. Daneben ist er Ehrenmitglied der Royal Academy of Music London, wo er regelmäßig Kammermusikkurse gibt. Hartmut Rohde ist Gründungsmitglied des Mozart Piano Quartet, dass seit vielen Jahren zu den weltweit führenden Klavierkammermusikensembles gehört. Nach Unterricht bei Christian Pohl als Jungstudent führte ihn sein Studium mit Prof. Hatto Beyerle in Wien und Hannover zusammen.

Auszeichnungen in Wettbewerben (Erster Preis Deutscher Musikwettbewerb sowie Bundesauswahl „Konzerte junger Künstler“ 1990 und Preisträger Internationaler Naumburg Wettbewerb New York 1991) waren die Basis für die intensive internationale Konzerttätigkeit von Hartmut Rohde. Danach führten ihn Tourneen solistisch und später mit seinen Ensembles regelmäßig durch Europa, in die USA, nach Kanada, Australien, Asien sowie in die GUS. Ein Hauptinteresse liegt für ihn in der historischen Hinterfragung der verschiedenen Stilrichtungen, der Wirkung der rhetorischen Musiksprache des Barock und der Klassik hinein in die Romantik. Perspektiven und neues Erleben im musikalischen Dialog sind Grundlage der Interpretationen. 1991 legte er seine eigene Bearbeitung des Violakonzerts von Béla Bartok nach dessen Szizzen vor, deren weitere Überarbeitung 2010 in Baden-Baden ihre Erstaufführung erfuhr. Darüber hinaus war er Solist der Ersteinspielung des Violakonzertes von F. A. Hoffmeister in der Fassung von Franz Beyer.

Als Solist trat Hartmut Rohde unter anderem mit der Staatskapelle Weimar, dem Beethoven Orchester Bonn, den Bremer Philharmonikern, der NDR-Radiophilharmonie Hannover, der Nordwestdeutschen Philharmonie Rostock, den Lithauischen Philharmonikern, der Philharmonie Baden-Baden, sowie den Dresdener Kapellsolisten auf. Zum Haydn-Jahr 2009 unternahmen Hartmut Rohde mit dem Geringas Baryton-Trio Tourneen in Deutschland, Polen, Italien und den USA mit den für den Fürsten Esterházy geschriebenen „Baryton-Trios“. Ab der Saison 2011/2012 ist darüber hinaus ein Programm mit Werken von Sándor Veress, Ludwig van Beethoven und Vladimir Mendelssohn in Vorbereitung sowie Triotournéen mit Michel Lethiec und Jérémy Menuhin. 2011 werden 2 CDs mit klassischen und romantischen Violakonzerten erscheinen. Von 2013-2017 war er künstlerischer Leiter des NFM LEOPOLDINUM Kammerorchester Breslau. Mit diesem Ensemble erschiene CDs beim label cpo. Die letzte mit Werken von Korngold erhielt herausragende Kritiken, so vom rbb Kultur 5*. Ab 2017 führen ihn weitere Dirigate u.a. mit dem Franz Liszt Kammerorchester Budapest und der Hamburger CAMERATA zusammen. Hier sind im Rahmen von Tourneen in 2019/20 Konzerte im Wiener Konzerthaus, Hamburger Laeiszhalle, Budapest oder Ingolstadt und Reutlingen geplant. 

Als gefragter Kammermusiker hat er mit Heinrich Schiff, Itamar Golan, David Geringas, Lars Vogt, Daniel Hope, Janine Jansen, Pascal Devoyon, Frans Helmerson, Michel Lethiec, Nobuko Imaii, Antje Weithaas, Jörg Widmann, Jérémy Menuhin, Peter Hörr, dem Tallich-Quartett, dem Leipziger Streichquartett, dem Vogler-Quartett und dem Vermeer-Quartett zusammengearbeitet. Sich immer wieder neuen Musiksprachen zu öffnen ist für Hartmut Rohde ein wichtiger Aspekt. Daraus resultiert auch sein Engagement für zeitgenössische Musik in Kooperation mit Komponisten wie Aribert Reimann, Wolfgang Rihm, Kristof Maratka, Krzysztof Penderecki, Jörg Widmann oder Brett Dean.

Zu den Dirigenten, mit denen Hartmut Rohde arbeitete, gehören Kent Nagano, Georg Alexander Albrecht, Reinhard Goebel, Paavo Järvi, Massimo Zanetti, Christoph Prick, Juozas Domarkas , Pavel Baleff und Michael Sanderling. Hartmut Rohde ist Gast bei den Berliner Festspiele, den Salzburger Festspielen, dem Ravinia-Festival in Chicago, des Oleg-Kagan Festivals, dem Braunschweiger Kammermusikpodium, den „Spannungen“ Heimbach, dem Concert du Louvre in Paris, den Mahler-Festspielen Toblach in Italien, dem Festival Pablo Casals in Frankreich, dem Concertgebouw Amsterdam, dem Kumho Asiana Festival in Seoul, dem Beethoven Osterfestival Warschau, der Kronberg Akadmie, dem Internationalen Jerusalem Music Festival, dem Kuhmo Festival in Finnland und dem West Cork Music Festival Bantry.

Neben zahlreichen Rundfunkaufnahmen bei großen internationalen Sendern entstanden CD-Aufnahmen bei EMI classics, Decca, BMG/Sony, Musikproduktion Dabringhaus und Grimm, Naxos sowie dem Freiburger Musikforum. Im Jahr 2003 erhielt Hartmut Rohde den begehrten Echo-Klassik-Preis sowie 2004 den Supersonic Award.

Als gefragter Dozent ist er bei internationalen Meisterkursen in Europa, den USA und Australien sowie Asien tätig. Seine Studenten erhielten Preise bei mehreren internationalen Solo- und Kammermusikwettbewerben und haben unter anderem Stellen bei den Berliner- und Münchner Philharmonikern, der Staatsoper Berlin, der BBC London, dem HR und der Semperoper Dresden erhalten. Er ist seit 1997 künstlerischer Leiter des internationalen Max-Rostal-Wettbewerbs für Violine und Viola in Berlin und Juror namhafter Wettbewerbe, zum Beispiel dem Internationalen Wettbewerb der ARD in München. Im PARTITURA Verlag sowie dem Hofmeister Verlag Leipzig erschienen Bearbeitung für Viola und Klavier. 

Hartmut Rohde spielt ein Instrument von Ivo Luliano (2016),  Michael Ledfuss (2002) sowie eine Giuseppe Fiorini (1899).