Tipps und Hilfe für Lehrende

Einführung der Online-Lehre

Die vorübergehende Umstellung der Lehre von Präsenz- auf alternative Formate (online und auch offline) ist sowohl Chance als auch Herausforderung. Präsenzlehre ist nicht ohne Verluste oder Veränderung der Inhalte eins zu eins ins Digitale übersetzbar, nicht ersetzbar – gerade an einer Kunstuniversität wie der UdK Berlin. 

Deshalb kann digitale Lehre als experimenteller Prozess betrachtet werden und es bleibt wichtig, die Lehre gemeinsam zu reflektieren. Es ist eine Chance, künstlerische Lehre zu reflektieren und weiterzuentwickeln, auch offline.

Die Begeisterung für das digitale Experiment sollte dabei außerdem von folgenden Überlegungen begleitet werden:

1. Online-Lehre erspart nicht unbedingt Zeit, sondern deren Vorbereitung - die Einarbeitung in neue Systeme und die Überlegungen zu neuen Konzepten – erfordert nicht nur viel Zeit, sondern auch materielle wie finanzielle Ressourcen.

2.  Die gegenwärtige Situation setzt sowohl Lehrende wie auch Studierende unter einen gewissen Druck: Kontaktsperren, Care-Arbeit, mögliche finanzielle Verluste und der Verlust unserer eingeübten künstlerischen Interaktionsformen stellt eine Belastung dar. Diese sollte anerkannt werden und auch offen gegenüber allen Akteur*innen benannt werden.

3. Die Lehre wird auch im kommenden Semester noch unter den Auswirkungen der Corona-Krise stehen und es sind langfristige Strategien nötig.

Folgende Aspekte erscheinen wichtig:

Mit eigenen ZEITRESSOURCEN als Lehrende*r planen
Die Mehraufwände für Lehrende und Studierende einplanen
Die BARRIEREFREIHEIT der Angebote berücksichtigen  (technische Voraussetzungen, Verständlichkeit, Nutzen von Open-Source-Tools usw.)
Den SCHUTZ der eigenen DATEN und der Daten der Studierenden beachten
Den Schutz der URHEBERRECHTE und PERSÖNLICHKEITSRECHTE berücksichtigen

Didaktische Hinweise zur Online-Lehre

  1. Synchrone und asynchrone Formate mischen z.B. Lehrvideos (asynchron) und Onlinediskussionen
  2. Nicht nur passiver Konsum von Vorgefertigten, sondern Aktivierung durch Teilaufgaben und Feedback ist wichtig, um die Studierenden auch offline zu motivieren, Sprechstunden anbieten.
    Achtung: Erhöhter Zeitaufwand für Lehrende  
  3. Kollaboratives Arbeiten ermöglichen z.B. Zu zweit Spazierengehen, per Etherpad gemeinsam an einem Text arbeiten, sich in Kleingruppen online treffen
  4. Livesessions mit 20 Personen zu zweit unterrichten, Lehrende*r und Online-Moderation, Online-Moderation begleitet und liest den Chat, gibt Impulse aus dem Chat weiter
  5. Lehrvideos möglichst nicht länger als 20 min., Erstellung mit Power Point, QuickTime oder Camtasia (Screencasts)
  6. Alternative Leistungsnachweise durch mehrere Teilaufgaben (z.B. Essays, kurze künstlerische Beiträge, Podcasts, Blogs), die auch von den Kommiliton*innen besprochen, kommentiert werden können (Peer-Review), Lernportfolios erstellen (z.B. mit Mahara)
  7. Die Kompetenzen der Studierenden als Expert*innen des Postdigitalen einbeziehen
  8. Gruppendiskussionen sinnvoll mit 5-6 Personen, bei BigBlueButton und Webex Cisco ist es möglich, in separate „Break-Out Räume“ zu gehen synchrone Formate sollten intensiv moderiert werden