Arkadi Zaides: Towards Documentary Choreography – Vortrag
SODA Lecture
In den letzten zehn Jahren hat der Choreograf Arkadi Zaides das erforscht, was er als Dokumentarische Choreografie bezeichnen möchte. Dokumentarische Choreografie untersucht, wie verschiedene Arten von Dokumenten (Interviews, Zeugenaussagen, Videomaterial, Archivinformationen und andere) zu einem integralen Bestandteil einer choreografischen Recherche werden können. Es wird versucht, diese Arten von faktischen Informationen mit verkörperten und choreografischen Methoden zu verweben. Darüber hinaus geht es um die Frage, wie die Überschneidung von choreografischen und dokumentarischen Praktiken Möglichkeiten eröffnen könnte, neue Formen des Engagements und der Intervention in verschiedenen soziopolitischen Kontexten zu artikulieren. In diesem Vortrag wird Zaides sein Konzept der Dokumentarischen Choreografie anhand von Beispielen aus einer Reihe seiner künstlerischen Arbeiten erläutern, darunter Archive (2014), Talos (2017) und Necropolis (2021).
Arkadi Zaides ist ein unabhängiger israelischer Choreograf und bildender Künstler weißrussischer Herkunft, der derzeit in Frankreich lebt. In Israel trat er in verschiedenen Kompanien wie der Batsheva Dance Company und der Yasmeen Godder Dance Group auf, bevor er 2004 eine unabhängige Karriere startete. Er erwarb einen Master-Abschluss an der AHK-Akademie für Theater und Tanz in Amsterdam (NL) und arbeitet derzeit an einem gemeinsamen praxisorientierten Doktoratsstudium an der Universität Antwerpen und der Universität Gent. Er ist Mitglied der Forschungsgruppe CORPoREAL am Königlichen Konservatorium Antwerpen und Mitglied von S:PAM (Studies in Performing Arts & Media) an der Universität Gent. Seine Performances und Installationen wurden auf zahlreichen Tanz- und Theaterfestivals, in Museen und Galerien in Europa, Nord- und Südamerika und Asien gezeigt. Im Laufe der Jahre hat er Projekte wie New Dance Project (2010-2011) mit der Choreografin Anat Danieli, Moves Without Borders (2012-2015) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Tel Aviv und Violence of Inscriptions (2015-2018) mit der Wissenschaftlerin, Kuratorin und Dramaturgin Sandra Noeth kuratiert. Letzteres brachte Künstler, Denker und Menschenrechtsaktivisten zusammen, um die Rolle des Körpers bei der Erzeugung, Aufrechterhaltung, Legitimierung, Darstellung und Ästhetisierung struktureller Gewalt zu verhandeln. Er ist Träger zahlreicher Preise, darunter eines Preises für sein Engagement in Menschenrechtsfragen, der Zaides vom Emile-Zola-Lehrstuhl für interdisziplinären Menschenrechtsdialog (IL) verliehen wurde.
https://www.hzt-berlin.de/kalendar/detail/event/arkadi-zaides-140434/
Info
Corina Hofner
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