Mensch, Maschine! Musik!

Ausstellung Sound Studies – crescendo

Andreas Sommer

Die crescendo-Konzerte vom 11. – 14. Mai werden in diesem Jahr von einer besonderen Ausstellung im Foyer des Konzertsaals der UdK Berlin begleitet. Lottie Sebes und Andreas Sommer, beide Absolvent*innen des UdK-Masterstudiengangs „Sound Studies and Sonic Arts“, präsentieren zwei interaktive Sound-Installationen, die weitere Perspektiven des Zusammenwirkens von Mensch und Maschine eröffnen und diesbezügliche Machtverhältnisse hinterfragen:

Mouthpiece von Lottie Sebes erforscht das Unbehagen des Sprechens mit einer fremden Stimme. In fünf Skulpturen, bei denen es sich um 3D-gedruckte Modelle des Vokaltrakts einer Frau handelt, werden stimmliche Klänge erzeugt die zeitgleich digital wie menschlich anmuten – fast, als würden die Skulpturen miteinander im Dialog stehen. Die Bewegung der Besucher*innen durch die Installation bestimmt dabei die einzigartige Mischung von Klängen, die in diesem Gespräch hörbar werden. Unter Verwendung von KI-generierten Stimmen in verschiedenen Entwicklungsstadien stellt Mouthpiece die Machtverhältnisse in Frage, die paradigmatisch zwischen dem stummen, distanzierten Bediener eines Sprachsynthesizers und der von ihm erzeugten Stimme bestehen.

Bei der Installation In Conversation with Spectral Agents von Andreas Sommer steht ein „Player No-Input Mixing Board“ – ein digitales Mischpult, kurz PNIMB – im Mittelpunkt und erforscht das musikalische Potenzial von Rückkopplungen als Mittel der Klangerzeugung. Ein stochastisches Modell, welches auf die transkribierte Diskografie der Death Metal Band „Artificial Brain“ trainiert ist, generiert die Daten der Komposition. Diese werden vom PNIMB in gestimmte Feedback-Loops übersetzt, welche sich selbst überwachen, um Pegel und Tonhöhe der zu spielenden Noten zu verfolgen und beizubehalten. Die Besucher*innen sind eingeladen, diese Komposition zu erforschen und mit ihr über ein weiteres Mischpult zu interagieren und somit die Komposition und den ausführenden „Spectral Agent“ herauszufordern, zu unterstützen oder zu stören.

Die Ausstellung wird am 11. Mai um 18.30 Uhr mit einer kurzen Vernissage durch die beiden Künstler*innen eröffnet.

Die Installationen können vom 11. – 14. Mai jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn sowie in den Konzertpausen im Foyer des Konzertsaals der UdK Berlin, Hardenbergstr./Ecke Fasanenstr. besichtigt werden.

Die UdK Berlin engagiert sich für Menschen in Not. In diesem Jahr gehen die Spenden des Festivals bis zur Hälfte an die „Aktion Deutschland Hilft“ und kommen den Erdbebenopfern in der Türkei und in Syrien zugute.

Info

Künstlerisches Betriebsbüro der Fakultät Musik
kbb_ @udk-berlin.de