DIE ANATOMIE EINES HASEN – Schauspiel

Iris Christidi

von Paula Kläy und Guido Wertheimer (Studiengang Szenisches Schreiben)
Kooperation des TD Berlin mit den Studiengängen Schauspiel und Szenisches Schreiben

Mit frischen, surrealen Auslegungen des Antigone-Stoffs überrascht dieses Stück aus der Werkstatt des szenischen Schreibens: König Kreon und sein Sohn Haimon gehen in der Wüste auf Hasenjagd, während Antigone eine Insel ohne Drama sucht und Mandžukić im Champions League Finale von 2013 das Tor schießt...

Der Text des jungen Dramatiker*innen-Duos legt völlig neue Konflikte im antiken Sophokles-Plot um Antigone frei: Im Mittelpunkt steht hier die dysfunktionale Vater-Sohn-Beziehung von Haimon und Kreon. Sie versuchen mittels gemeinsamer Quality-time ihre Differenzen auf einer Jagd zu überwinden und treffen dabei auf Antigone. Diese möchte ihrem eigenen Mythos dringend entfliehen und träumt von einer transatlantischen Kreuzfahrt.

Doch der Versuch von Vater und Sohn, sich näher zu kommen, schlägt gnadenlos fehl. Stattdessen erkennt Haimon, dass er ohne echte Revolte niemals gegen den Vater, der ihn stetig kleinhält, ankommen wird. Am Ende geht es wie in Sophokles‘ Klassiker nicht ohne Radikalität, die patriarchalen Strukturen und Zwänge abzustreifen. Was bleibt von den Erinnerungen? Was bleibt von den Toten?

Die Kooperation des TD Berlin mit den Studiengängen Schauspiel und Szenisches Schreiben der UdK Berlin führt das Autor*innen-Festival WILDWUCHS weiter, bei dem im Februar ein erster Teil des Stücks zu erleben war.

Mit: Nihan Didar Kirmanoglu, Jonas Holupirek, Ludwig Michael

Regie: Marco Damghani
Bühne und Kostüme: Iris Christidi (Absolventin Studiengang Bühnenbild)

https://td.berlin/stuecke/die-anatomie-eines-hasen

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