Dieser Workshop richtet sich an Studierende der Universität der Künste Berlin. Anmeldung erforderlich, Teilnehmerzahl begrenzt.

Der Tanz spielte während der Barockzeit eine zentrale Rolle im Leben von Adeligen,Tanzmeistern und Musikern und war mit der Musizierpraxis untrennbar verbunden. Das Tanzen gehörte zu den Lieblingsbeschäftigungen Ludwigs XIV. und so eroberte der „französische Tanzstil“  in wenigen Jahren ganz Europa. Die Rhythmen und Affekte der verschiedene Tänze fanden schnell Eingang in die europäische Musik des 18. Jahrhunderts. Ganz Europa tanzte und musizierte sozusagen „nach dem Takt Frankreichs“.

Yves Ytier bietet dazu einen Workshop als praktische Einführung in den Barocktanz an. Es werden keine Vorkenntnisse erwartet. Ziel des Kurses ist, dass die Studierenden die  verschiedenen französischen Tänze körperlich erfahren, um so ihre musikalische Interpretation zu bereichern.

Der Kurs beginnt an beiden Tagen mit einem körperlichen Warm-Up und geht dann in das Erlernen von Grundelementen barocken Tanzens über. Anschließend werden charakteristische Schritte der verschiedenen französischen Tänze erarbeitet. Der Fokus wird dabei auf Bourré, Menuett, Sarabande und Courrante liegen.

Im Laufe des Kurses sollen die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, die Tänze sowohl zu tanzen als auch mit ihren Instrumenten zu spielen. Die Studierenden sollen ein Gefühl für Charakter, Tempo und Bewegung entwickeln, indem sie tanzen und sich gegenseitig musikalisch begleiten.

Bitte bequeme Kleidung und Schuhe (oder einfach Socken) mitbringen.

Yves Ytier, geboren in Santiago de Chile 1988, lebt und arbeitet seit 2011 in Deutschland. Er studierte Violine zunächst an der Universidad Católica de Chile und anschließend an der Universität der Künste Berlin. Seit 2014 widmet er sich der Historischen Aufführungspraxis und schloss einen Master in Barockvioline an der Folkwang Universität der Künste und ein Aufbaustudio in Historischer Aufführungspraxis an der Universität Mozarteum Salzburg bei Mayumi Hirasaki ab.

Er gastiert als Konzertmeister und Stimmführer bei renommierten Ensembles wie der Bach Akademie Stuttgart, der Cappella Mediterranea, der Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Köln, dem Beethoven Orchester Bonn, den Heidelberger Sinfonikern, dem Millenium Orchester, dem Dresdner Festspielorchester, dem Bach Collectiv Köthen, ua.

Yves Ytier schloss außerdem ein Studium in zeitgenössischem Tanz an der Folkwang Universität der Künste in Essen ab und tanzte 2015 und 2016 am Stadttheater Trier unter der Leitung von Susanne Linke. Er ist Choreograph und Tänzer des Ensembles uBu und setzt eigene Stücke um, in denen die Beziehung zwischen Musik, Klang und Bewegung im Mittelpunkt steht. Darüber hinaus beschäftigt er sich seit einigen Jahren intensiv mit historischem Tanz. Sein Ensemble Europa Danzante lotet das Potential der Beziehung zwischen Barockmusik, Barocktanz und zeitgenössischem Tanz aus und ermöglicht ihm, zwischen seinen Rollen als Geiger, Tänzer, Choreograph und künstlerischem Leiter zu wechseln.

Neben seiner Aufführungstätigkeit ist er immer wieder als Pädagoge tätig. So war er beispielsweise Dozent der Kammermusikwoche an der Europäischen Akademie Montepulciano 2017 und 2018, Leiter des Barock Orchesterprojektes vom Tiroler Landeskonservatorium Innsbruck 2018, Dozent des Barocktanzworkshops an der Folkwang Universität der Künste in Essen 2018, Dozent des Barocktanzworkshops an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart 2021 und 2022, Dozent für beim Orchester-Akademie Bachserben 2020 und 2021.