Postdigitalität – Workshop

Workshop-Reihe der grund_schule der künste

Maximilian Waldmann (Fernuniversität Hagen)

Unter ‹Postdigitalität› können im Anschluss an Jeremy Knox (2019) zeitliche, strukturelle und analytische Bedingungen der Möglichkeit, Subjekt-Technologie-Arrangements und die Transformation von Relationen zwischen Digitalität und Gesellschaft im Anschluss an die Normalisierung und weitere Beschleunigung der Digitalisierung begriffen werden. Nicht nur befinden wir uns an einem Punkt, an dem der Umgang mit digitaler Technologie ‹normal› geworden ist. Darüber hinaus sind digitale Medien und Apparaturen mit ihren Umwelten in einer Weise verzahnt, dass die Unterscheidung in eine ‹digitale› und eine ‹nicht-digitale› Sphäre kaum sinnvoll zu treffen ist. Postdigitalität bezeichnet mithin eine Kritik gegenüber dominanten Diskursen der ‹digitalen Transformation›, darunter auch die unhinterfragten Relationen zu neoliberalen Optimierungszwängen (vgl. auch Dander 2020). Postdigitale Praktiken sind demnach solche, die die Unterscheidung in eine digitale und eine nicht-digitale Sphäre unterlaufen. Darüber hinaus sind postdigitale Praktiken auch daran zu erkennen, dass sie eine kritische Distanzierung gegenüber gesellschaftlichen Machtkalkülen und Herrschaftsmustern vollziehen, indem sie beispielsweise ein Gegenmodell zu unseren bisherigen Ordnungen des Sicht- und Sagbaren entwerfen und damit zu anderen Subjektivierungspraktiken führen können.

Info

Prof. Dr. Ulaş Aktaş
u.aktas_ @udk-berlin.de