resting in a haunted house – Ausstellung

Momo Bera /Ana Tomic

Der Jahreswechsel ist traditionsgemäß laut, um böse Geister zu vertreiben. Unsere Stipendiatinnen werden in ihrer Ausstellung hingegen Geister aufscheinen lassen: Sind es bei Ana Tomic Geister der Kunst- und Kulturgeschichte, sind es bei Momo Bera innere Geister, die sich aus einer unbekannten Vergangheit hervordrängen. Lassen Sie sich vorab vom Text der Künstlerinnen inspirieren.

Jaques Derrida forderte, dass wir lernen, mit Gespenstern zu leben. Er sah Gespenster als die Figuren des Dritten, die von vornherein alle das abendländische Denken prägende Binarismen unterlaufen. Er siedelt die Gespensterfigur im Raum des Zwischens an. Gespenster erscheinen gleichsam als Zeithybride, Fragmente der Vergangenheit, die in der Gegenwart wirken und als offene Fragen die Zukunft heimsuchen. Sie sind ein Aufdrängen des Erinnerns, des individuellen und kollektiven, ohne dass die Erinnerung sich zwangsläufig als solche preisgibt. In der Ausstellung resting in a haunted house berühren Ana Tomic und Momo Bera Themender Erinnerung, der Erinnerungswürdigkeit, der Historizität von Raum und Körper, sowie seiner Unsichtbarmachung.

Momo Bera (*1994) malt, schreibt und lebt in Berlin. Sie studiert Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin und an der University of West England in Bristol sowie Geschichte an der Humboldt Universität Berlin. Sie ist Teil des Lyrikkollektivs ad hoc.

Ana Tomic (*1996 in Belgrad) studierte Grafik und Buchkunst an der Universität der Künste Belgrad und studiert seit 2017 Bildende Kunst in der Klasse von Thomas Zipp an der Universität der Künste in Berlin.

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