Institut für Produkt- und Prozessgestaltung

1. Das nächtliche Selbst. Traumwissen und Traumkunst im Jahrhundert der Psychologie (1850-1950)

Das Netzwerk unternimmt den Versuch, erstmals einen zentralen Ausschnitt aus der Wissensgeschichte des Traums in interdisziplinärer Perspektive zu rekonstruieren. Dabei setzt es sich zum Ziel, die mit der Aufklärung allmählich einsetzenden säkularen Traumkulturen ins Spannungsfeld von Selbstverlust und Selbstkonstitution zu stellen und zu prüfen, ob sie sich unter der Optik von Disziplinierungs- und/oder Selbsttechniken im Sinne Michel Foucaults mit Gewinn betrachten lassen. Die Forschungsarbeit des Netzwerks knüpft somit an die Frage an, unter welchen diskursiven Bedingungen und mittels welcher Praktiken sich das moderne Subjekt erst als solches konstituiert. Der eigentliche Untersuchungszeitraum des geplanten Netzwerks, der sich als Jahrhundert der Psychologie bezeichnen lässt, beginnt mit der Durchsetzung empirisch-experimenteller Forschungsmethoden in der Traumforschung um 1850, er endet etwa einhundert Jahre später mit der Etablierung eines neuen wissenschaftlichen Paradigmas, dem der Neurophysiologie. In diesem Zeitraum entwickelt sich zwischen neuen Darstellungsformen des Traums in wissenschaftlichen Kontexten ebenso wie in Literatur, Bildender Kunst und im Film und theoretischen Konzeptualisierungen des Traums in Psychologie, Medizin, Philosophie und Ästhetik ein intensives Zusammenspiel. Denn da der Traum nur über die Erinnerung des Träumers und über dessen Darstellung zugänglich ist, müssen in der Verständigung über ihn Texte und Bilder die entscheidende Rolle spielen. Auf diese legt das Netzwerk sein Augenmerk.

UdK-Beteiligter: Jan Sieber

Geldgeber: DFG-Netzwerk

Förderdauer: 2015 - 2018

2. Design, Kunst, Lebenswelt. Ästhetische Strategien und kulturelle Wirksamkeit.

Im Forschungsprojekt wird den Übersetzungen und wechselseitigen Anleihen von Kunst und Design vor allem im Hinblick auf die Kraft gestalteter Objekte bezüglich Subjektivierungs- und Sozialformen nachgegangen. Wobei angesichts der Durchdringung der kulturellen Sphären von Kunst und Design dafür argumentiert wird, dass es verkürzend wäre, allein die Kunst als ausgezeichneten Ort einer Reflexion heutiger Kultur anzusehen und ihr allein das Vermögen der Kritik zuzuschreiben.

Das Forschungsvorhaben „Design, Kunst, Lebenswelt“ wird im Rahmen der D-A-CH Zusammenarbeit durchgeführt. Es handelt sich um ein bilaterale Zusammenarbeit mit der UdK Berlin, die von der Züricher Hochschule der Künste federführend betrieben wird

UdK-Beteiligte: Prof. Dr. Kathrin Busch

Geldgeber: DFG-Projekt in Kooperation mit dem Institut für Theorie der Züricher Hochschule der Künste

Förderdauer: 2012 - 2014

3. Kulturen der Leiblichkeit

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Netzwerk „Kulturen der Leiblichkeit“ widmet sich der Frage, ob und inwieweit die Differenz zwischen Leib und Körper für die Kulturwissenschaften fruchtbar gemacht werden kann. Es wird danach gefragt, ob es mit dem Leibbegriff gelingen kann, die Körperlichkeit der Kultur zwischen Diskursivierung des Körpers und unhistorischer Materialität oder anders gesagt: zwischen Konstruktivismus und Objektivismus zu vermitteln. Das Forschungsprojekt widmet sich dabei sowohl einer Erhebung der kurrenten Leib-Begriffe wie deren Anschlussmöglichkeiten in konkreten kulturwissenschaftlichen Forschungsfeldern.

Mitglied: Prof. Dr. Kathrin Busch

Förderer: DFG-Netzwerk "Kulturen der Leiblichkeit"

Förderdauer: 2011 - 2013

Mehr Informationen finden Sie unter www.leiblichkeit.net

4. Wissensbildung in den Künsten

Unter künstlerischer Forschung wird eine Wissensproduktion verstanden, in der sowohl die Erkenntnispotentiale der Künste als auch die ästhetischen Bedingungen des Denkens Berücksichtigung finden. In dem gemeinsamen Projekt steht die Eigenständigkeit einer solchen kunstbasierten Forschung und ihre spezifische Differenz zu wissenschaftlicher Forschung im Vordergrund. Es zielt darauf, Wissensbildungsprozesse im Medium von Kunst und Gestaltung voranzutreiben, sie epistemologisch zu beschreiben, ihre ontologischen Implikationen herauszuarbeiten und ihren Stellenwert in der heutigen und künftigen Gesellschaft zu konkretisieren. Künstlerische Forschung ist weit mehr als die bloße Umsetzung oder Vermittlung wissenschaftlicher Kenntnisse. Sie zielt auf ein anderes, eigenständiges, in und durch künstlerische Strategien und ästhetische Darstellungsformen hervorgebrachtes Wissen, das sich in anderen Formen, Präsentationsweisen und Rezeptionsstrukturen als die Wissenschaften vermittelt, andere Evidenzen produziert und sich in einer ganz spezifischen Weise auf die Lebenswelt und die Gesellschaft auswirkt.

UdK-Beteiligte: Prod. Dr. Kathrin Busch

Geldgeber: Innovations- und Kreativitätsring Baden-Württemberg, Kooperationsprojekt an der Nerz Akademie Stuttgart

Förderdauer: 2011 - 2012

Informationen unter www.käpsele-connection.de

5. Künstlerische Wissensformen und die Transformation der Theorie

Das gemeinsame Forschungsprojekt von Prof. Dr. Elke Bippus (THdK) und Prof. Kathrin Busch (UdK Berlin) widmet sich der Forschung in den Künsten in ihren unterschiedlichen Ausprägungen und interdisziplinären Verschränkungen. Ziel ist die Konturierung und Analyse divergenter künstlerisch-wissenschaftlicher Wissensformen, deren Forschungen sich weder den klassischen Künsten noch den etablierten Wissenschaften eindeutig zuordnen lassen. In den Künsten, so die These, haben sich zunehmend hybride Weisen der Wissensbildung entwickelt, die sich mit neuen Formaten der Wissenschaften, dem sogenannten „Mode 2 Research“, in dem Punkt treffen, dass sie projektorientiert und transdisziplinär verfahren und sich nicht dem tradierten Modell akademischer Wissenschaftlichkeit fügen. Das Projekt will diese neuartigen künstlerisch-wissenschaftlichen Mischformen in den Grenzbereichen zwischen Bildender Kunst, Philosophie, Design, Raumgestaltung und Performance herausarbeiten, untersuchen und erproben. Die leitende Annahme lautet, dass sich hybride Wissensformen und Methoden weder umfassend abbilden noch disziplinär organisieren lassen, sondern sich vielmehr in „Mikrologien“ oder pluralen Ordnungen des Wissens etablieren.

Kontakt: Prof. Dr. Kathrin Busch

Geldgeber: Schweizerischer Nationalfonds

Förderdauer: 2010 - 2011

6. Erasmus+ Change Agents

Collaborative, inclusive and participatory design practice

The project objective is to create lasting infrastructures of collaboration and to build solid bridges between different key social agents and institutional settings (higher education institutions HEIs with NGO sector) in order to help developing more sustainable practices, social sustainability by articulating epistemic tools that encourage socially conscious approaches and attitudes on the field of design. The Change Agents project aims to understand and improve innovative practices at the intersection between HEIs and other sector organisations in order to develop pilot cooperation strategies that later can be potentially embedded into educational modules. The Change Agents project wishes to bring the academic sector and the NGO ecosystem closer to one another and generate deeper understanding between these important stakeholders, allowing us to advance a more collaborative, inclusive and participatory practice of design, while recognizing the already existing knowledge of activists and various stakeholders.

UdK Contact: Bianca Herlo

Funding period: 2022-2024

Websitehttps://socialdesignnetwork.org/project/erasmus-change-agents/

Project Partners:
Berlin University of the Arts (UDK), Design Reearch Lab
Estonian Academy of Arts Tallin (EKA)
Free University of Bozen-Bolzano (UNIBZ)
Shenkar College of Engineering, Design and Art (Shenkar)
Elisava, Barcelona School of Design and Engineering (ELISAVA)

Project CoordinatorMoholy-Nagy University of Art and Design (MOME)