Labor-Gespräch mit Kirsten Reese und Alberto de Campo über künstlerische Produktion und Klangforschung.

26. Februar 11:00 – 12:30 Uhr [online]

In deutscher Sprache

Das DFG-Graduiertenkolleg „Das Wissen der Künste“ lädt zu einem 90-minütigen online- Gespräch mit den Komponist*innen und Klangkünstler*innen Kirsten Reese und Alberto de Campo ein, das in der Veranstaltungsreihe IM LABOR: Gespräche über künstlerische Praxis stattfindet.

Eine Teilnahme an dem Gespräch ist möglich, doch ist eine Anmeldung erforderlich. Vor der Sitzung erhalten alle Interessierten einen Link zum Online-Konferenztool. Bitte melden Sie sich bis zum 19. Februar an, indem Sie eine E-Mail an Sarah Hampel s.hampel_ @udk-berlin.de schreiben.

Quelle: Alberto de Campo, Kirsten Reese. https://www.udk-berlin.de/personen/

Die klangkünstlerischen und kompositorischen Zugänge von Kirsten Reese und Alberto de Campo manifestieren sich zwischen diversen Milieus: Sie realisieren sich zwischen Computer und Archiv, Studio und Konzertsaal, Stadtraum und (virtueller) Landschaft. Sie verbinden instrumental gespielten, gefundenen und generierten Sound. Sie benutzen die Schriftformen der musikalischen Notation, der akustischen Aufzeichnung und des algorithmischen Codes. Und sie sind sozial zwischen den Räumen des geteilten Ateliers, Proben- und Aufführungsraums sowie nicht zuletzt auch des Klassenraums an der UdK aufgespannt. Zwischen ihnen organisieren Kirsten Reese und Alberto de Campo eine künstlerische Produktion, die sich als experimentelle Klangforschung an diesen Räumen, Technologien und Techniken präsentiert – und reflektieren diese theoretisch. Das Gespräch, geführt von Angehörigen des DFG-Graduiertenkollegs „Das Wissen der Künste“, wird den entsprechenden Produktionsweisen und ihren Wissensformen anhand ausgewählter Arbeiten nachgehen.

Kirsten Reese studierte Flöte, elektronische Musik und Komposition in Berlin (Hochschule der Künste, Technische Universität) und in New York. Sie war als Flötistin, Autorin und Kuratorin im Bereich der zeitgenössischen Musik und Klangkunst tätig. Als Komponistin und Klangkünstlerin komponiert und produziert sie Werke für elektronische Medien und Instrumente sowie intermediale und interaktive Installationen. Eine hervorgehobene Rolle spielen bei ihren Arbeiten raum- und wahrnehmungsbezogene sowie performative und narrative Aspekte. Viele Arbeiten fokussieren „found sound“ und thematisieren Aspekte „dokumentarischen Komponierens“ sowie die Komposition mit Archiven und Archivmaterial. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Kompositionen, Installationen und Audiowalks für Landschaften und den urbanen Außenraum. Seit 2005 unterrichtet sie an der Universität der Künste Berlin in elektroakustische Komposition.

Alberto de Campo ist Musiker, Komponist und Künstler und seit 2009 Professor für Generative Kunst / Computational Art am Institut für zeitbasierte Medien an der Universität der Künste Berlin. Er studierte klassische Komposition, Jazzgitarre und elektronische/Computermusik in Österreich und den USA. Er lehrte am IEM Graz (Österreich), an der KHM Köln (Deutschland), als Gastprofessor an der TU Berlin und der Musikhochschule Karlsruhe und hielt zahlreiche Vorträge, Workshops und Konzerte an internationalen Kunst- und Musikinstitutionen, Konferenzen und Festivals. Zu seinen jüngeren Arbeiten gehören die audio-visuelle Gruppenperformance "SurveillanceSuite" (2017), die Installationsreihe "Polypalimpsestinator" (2013-15, mit H. Hoelzl) und die dreiwöchige tägliche Serie von Live-Radiofeatures "Multiverse Crosstalk Radio" (2017, mit M. Kobzová und H. Hoelzl) für die Documenta14. Forschungsinteressen umfassen Sonifikation sowie Interaktion, Performance, Improvisation mit computergestützten Mitteln.