Constance Krüger
Promotionsprojekt
Kunst und Feminismus in Polen in den 1970er Jahren (Arbeitstitel)
Kann es in einem staatssozialistischen Land wie Polen Feminismus gegeben haben? Ausgangsthese meiner Arbeit ist, dass feministische Standpunkte nur über die Analyse künstlerischen Handelns sichtbar werden, da es keine politisch und gesellschaftlich aktive Frauenbewegung gegeben hat.
Durch die politische Liberalisierung zu Beginn der 1970er Jahre entstand in Polen eine sozio-kulturelle Situation, die für ein Jahrzehnt den Austausch zwischen Ost und West in einer nicht gekannten Weise ermöglichte. Dadurch kamen Künstlerinnen mit feministischen Bewegungen in Westeuropa und den USA in Kontakt. In meiner Arbeit gehe ich der Frage nach, inwieweit sie in ihrer Kunst kritische Positionen zu den staatlich propagierten und real erlebten Geschlechterbildern entwickelt haben.
Meine Arbeit weist einen kunstsoziologischen Ansatz auf, in dem das künstlerische Handeln der Protagonistinnen im Zentrum steht. Darum bette ich die Analyse einzelner Kunstwerke, Performances und Aktionen in den Kontext der Neoavantgarde und ihrer Ausstellungspraxis ein.
Vita
Studium der Kunstgeschichte und Genderstudies an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Jagiellonen-Universität, Krakau. Nach dem Studium Mitarbeiterin in der Galeria LeGuern, Warschau und Volontärin im Ausstellungsprojekt „Tür an Tür. Polen-Deutschland. 1000 Jahre Kunst und Geschichte“, Martin-Gropius-Bau, Berlin. Anschließend Persönliche Assistentin des Direktors.
Seit Sommer 2013 Mitglied der Redaktion H-Arthist.