Elena Bonometti, „Des Menschen bester Freund“, 2023

 „Des Menschen bester Freund“
Stills aus einer Stop Motion Animation, Mixed Media
Die Arbeit ist eine soziologische Betrachtung des Lebens in der Groß­stadt. Die Berliner U­Bahn ist für mich wie ein Sinnbild und ein Spie­gel des Stadtlebens in unserer heutigen Zeit – eine Art Mikrokosmos, in dem beinahe alles und jeder aufeinandertrifft und für einen Mo­ment in konzentrierter Form sichtbar wird. Zusätzlich lebt jede Person in ihrer eigenen Mini­Welt, von der man nur die Oberfläche zu erken­nen vermag. Es ist mir dabei vor allem wichtig, das Gefühl von Ano­nymität, Ignoranz, Distanz und Einsamkeit zu vermitteln. Statt einer realistischen Darstellung der Wirklichkeit möchte ich eine persönliche Wahrnehmung meiner Umwelt visualisieren, welche bildliche Meta­phern und Tagträume einschließt. Dadurch verwischt die Grenze von Realität und Fantasie.
 

Quelle: Elena Bonometti

Quelle: Elena Bonometti

In der Animation wird ein Berliner U­Bahn­Waggon zur Bühne: Ein äl­terer Herr sitzt apathisch auf einer Bank und trinkt gedankenverloren sein Bier. Seine Arme bestehen aus maschinenartigen Robotergelen­ken, die die Flasche zum Mund führen. Eine Frau kommt herein mit ihrem Hund. Er lechzt nach ihrer Aufmerksamkeit, sie tippt auf ih­rem Handy. Wenig später verwandelt sich die Kordel an der Hülle ihres Handys in eine Leine. Ein Bettler läuft vorbei, auch ihn beach­tet sie nicht, denn er ist für sie nur ein Geist, lediglich hörbar durch seine schlurfenden Schuhe. Die Situation eskaliert und endet in einem Massaker.

Elena Bonometti studiert Bildende Kunst auf Lehramt in der 
Klasse von Prof. Robert Lucander. @bonometti.elena 

Quelle: Elena Bonometti

Quelle: Elena Bonometti