„Proof that you have read the case file“
Video, 15:07 min.
Ein Mann und eine Frau in einer kleinen altmodischen Wohnung. Sie leidet an einer mysteriösen Krankheit, die ihr Kraft und Willen raubt. Er kümmert sich um sie. Als ihr Kampf gegen das Unvermeidliche im­mer aussichtsloser erscheint, finden sie sich mit der endgültigen Lö­sung ab. 
Der Film reflektiert die Dynamik der Macht und die Suche nach dem eigenen Platz in der Realität der drohenden gesellschaftlichen Kata­strophe. Er wurde in dem kurzen Zeitfenster zwischen zwei schwe­ren Katastrophen gedreht: der Coronavirus­Pandemie und dem Ein­marsch Russlands in die Ukraine. Im Januar 2022 bekamen Asya und ich COVID­19 während eines Winterurlaubs in St. Petersburg. Wir wa­ren in der altmodischen Wohnung gefangen, in der einst die Groß­mutter Asyas gelebt hatte, die noch vor ihrer Geburt gestorben war.

Ein tiefes Gefühl der Erschöpfung, geisterhafte Echos vergangener Le­ben in der Wohnung, beunruhigende Nachrichten, die den bevorste­henden Kriegsausbruch andeuteten, und der Wunsch, einen Ausweg aus dieser Situation zu finden – all das fügte sich zu einer sehr selt­samen Vorahnung, die wir einfangen wollten. Die Dreharbeiten dau­erten vier Tage, es waren nur fünf Personen beteiligt, und wir spiel­ten beide die Hauptrollen. Ein paar Wochen danach brach der Krieg aus, wir verließen Russland und gingen nach Berlin. Das Filmmaterial wurde dort ein Jahr nach den Dreharbeiten geschnitten.

Konstantin Koryagin studiert Narrativen Film in der Klasse 
von Prof. Thomas Arslan. Asya Ashman ist Absolventin des Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (HZT) Berlin. 
syg.ma; @kostyakorya; @asya_ash