Vinzenz Aubry, „Conjunktion“, 2023

Quelle: Vinzenz Aubry

„Conjunktion“

Interaktive Multimedia-Installation
Der Nachthimmel ist dunkel, kein einziger Stern ist zu sehen. Hinter dem in Smog verhüllten Himmel liegen Tausende von Trümmerteilen, die um die Erde kreisen. Orbitale Trümmer: ausgediente Satelliten, alte Raketenstufen, Weltraumtrümmer, die sich manchmal mit der achtfachen Geschwindigkeit von Kugeln bewegen. Tausende von Überbleibseln des technologischen Fortschritts nach dem Festmahl. Aber wer sammelt die Knochen ein? Der Weltraumschrott bildet ein dichtes, sich bewegendes Netz, Fragmente eines vergangenen Zeital-ters der Weltraumforschung – ein künstlicher Himmel des Anthropozäns. So können sich die Nomaden des Jahres 2084 in den Einöden des Klimakollapses an den schwachen, aber manchmal mit bloßem Auge sichtbaren Signalen ausgedienter Satelliten orientieren. In der Technosphäre wurden neue Konstellationen erdacht, von ehemaligen Supermächten und toten Milliardären in den Himmel geschossen. Sie sind mehr als nur Überbleibsel des Fortschritts, der kolonialen Erforschung und des Techno-Fix, der Idee, dass Technologie für jedes Problem eine Lösung finden kann. Dieser künstliche Himmel formt neue Melodien, Bilder und Götter. Sie spiegeln die konstellative Natur einer globalen Realität wider.

Die Masterarbeit entstand in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Künstler Peter Moosgaard. Team: Emilie Broegger, Material; 
Indra L. Frings, Stimme; Zhiping Bian, Ton; Özcan Ertek, Sound Mastering.

Vinzenz Aubry ist Absolvent der New Media Class.
www.vinzenzaubry.com