Ezra V. Alvarez, Yitian Xu, „City of God“, 2025

Quelle: Ezra V. Alvarez, Yitian Xu, „City of God“, 2025

„City of God“ betrachtet die Maschine als eine Struktur epistemologischer
und religiöser Macht und denkt nach über Systeme der Kontrolle,
Extraktion und Anbetung. Inspiriert von Augustinus’ „Stadt Gottes“,
die das Irdische und das Göttliche einander gegenüberstellt, wird der
Zusammenbruch dieser Systeme als Verlust und Möglichkeit erforscht,
wo subversive Handlungen neue Formen der Handlungskraft entfalten
können. Thematisiert werden auch die inneren Spannungen, die sich
daraus ergeben, dass wir heute sowohl online als auch offline existieren,
sowie die Auswirkungen von Daten und unsere zunehmende Abhängigkeit
von Technologie.
 

Die zweiteilige Arbeit entstand im Rahmen von „The Machine Stops“,
einem Designprojekt der Raumklasse im Wintersemester 2024/25.
Ausgehend von der Ästhetik sakraler Architektur von Kathedralen sowie
den verborgenen Infrastrukturen von Serverräumen und Gewölben
entwirft eine 3D-Animation einen Tempel für die Maschine, um
die zunehmende Vergöttlichung der Technologie zu untersuchen. Die
skulpturale Arbeit interpretiert den Reliquienschrein neu als Behälter
für digitale Daten und verbindet religiöse Symbolik mit technologischen
Artefakten. „City of God“ hinterfragt somit Parallelen zwischen
Glauben und digitalen Infrastrukturen und die Entwicklung von Glaubenssystemen
im digitalen Zeitalter.
 

Ezra V. Alvarez und Yitian Xu studieren in der Klasse von Gabi Schillig,
Professorin für Raumbezogenes Entwerfen und Ausstellungsgestaltung.
www.spacesofcommunication.de; @10yiwan

Quelle: Ezra V. Alvarez, Yitian Xu, „City of God“, 2025