Eröffnung: 26. November 2015: SEEN BY 5: EXPONENTIAL ANYTHING

Eine Ausstellung mit Arbeiten von UdK-Studierenden im Museum für Fotografie der Staatlichen Museen Berlin

In der Broschüre „Die Informationsmaschine“, von IBM (etwa 1979 veröffentlicht)
heißt es über den Rechner: „Inzwischen wurden die intelligenten Automaten der
Sphäre des Unheimlichen wieder entzogen. Der heutige Roboter – der Computer – ist
wieder 'Maschine'.“ Erlebt diese Entwicklung heute eine erneute Umkehrung? Werden
die „intelligenten Automaten“ durch A. I. und Robotik wieder mit Unheimlichkeit
aufgeladen? Zur klassischen Roboter-Erzählung gehört: We have created a monster
und das gerät außer Kontrolle; was über den Link zu Google interessant zu werden
beginnt, unser Gegenwartsmonster, das wir 24/7 mit neuen Daten füttern. Der
"Solutionism" von Silicon Valley – die Überzeugung, dass jede dringende Frage mit
Technologie beantwortet werden kann – sorgt dafür, dass immer neue Technologie
gebraucht wird. Mit dem neuen Internetprotokoll IPv6 kommen auf jeden User theoretisch
10 hoch 23 IP-Adressen. Mehr User, mehr Computer – mehr Rohstoffe,
mehr Elektroschrott. Während Selbst-Tracking als Instrument zur Selbstkontrolle
angepriesen wird und Körper und Geist in Form biometrischer Daten gespeichert
werden, verblassen die dahinter liegenden Machtstrukturen – das Internet ist
kaum zu sehen. Ausgehend von dem Anliegen die digitalen Technologien und ihre
Bildwelten zu demystifizieren, zeigt die Ausstellung ambivalente digitale Bilder, virtuell
Vorausgehendes und Nachfolgendes.

Die Arbeiten stürzen sich mitten in die Unübersichtlichkeit der Netzwerke: Sie spielen
mit den Grenzen algorithmischer Prozesse, befragen die Produktionsbedingungen von
3d-Visualisierungen oder nehmen Abstand um auf materieller Ebene nach einer emanzipatorischen
Nutzung zu suchen.

Mit Arbeiten von Alex Chalmers/Bob van der Wal, Alice Dalgalarrondo, Petja
Ivanova, Ben McCready, Pauline Niedermayer, Harry Sanderson, Maximilian
Schmoetzer, Andres Villarreal, Dan Ward. Kuratiert von Vera Tollmann

26. November 2015, 19 Uhr
Zur Eröffnung sprechen
Prof. Dr. Moritz Wullen, Direktor der Kunstbibliothek
Staatliche Museen zu Berlin
Prof. Dr. Karlheinz Lüdeking, Dekan der Fakultät Bildende Kunst, UdK Berlin
Vera Tollmann, Kuratorin der Ausstellung
Museum für Fotografie, Staatliche Museen zu Berlin
Jebensstraße 2, Berlin-Charlottenburg
Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 10. Januar 2016
UdK-Mitglieder und -Studierende haben freien Eintritt.

Weitere Informationen:

Claudia Assmann
Leiterin der Pressestelle

Universität der Künste Berlin
Tel. 030 – 3185 2456
claudia.assmann_ @intra.udk-berlin.de
www.udk-berlin.de