Gioachino Rossinis Oper "Il viaggio a Reims" kommt erstmalig nach Berlin

Gioachino Rossinis Oper "Il viaggio a Reims" kommt erstmalig nach Berlin
Quelle: Daniel Nartschick

Unter der künstlerischen Leitung von Errico Fresis und Frank Hilbrich führt die UdK Berlin eine Reise auf, die gar nicht stattfindet


6. Juni 2017

Premieren: 6. und 7. Juli, Matinée: 2. Juli

Szenische Erstaufführung in Berlin: Am 6. und 7. Juli feiert die Oper „Il viaggio a Reims“ (Die Reise nach Reims) von Gioachino Rossini unter der musikalischen Leitung von Errico Fresis und der Regie von Frank Hilbrich Premiere im UNI.T, dem Theater der Universität der Künste Berlin. Angesichts der aufwändigen Besetzung mit 16 Solistinnen und Solisten ist eine Aufführung dieser vom Komponisten so genannten „szenischen Kantate“ eine Seltenheit. Rossinis Komposition aus anspruchsvollen Arien, großen Ensembles und atemberaubenden Crescendi, den Tempobeschleunigungen, die ihn seit dem „Barbier von Sevilla“ zum Starkomponisten seiner Zeit machten, gipfelt in „Il viaggio a Reims“ in einem Ensemble für 14 Solisten.

Tatsächlich stellt „Il viaggio a Reims“, eine eigens für die Feierlichkeiten zur Krönung Charles X. komponierte und 1825 uraufgeführte Oper, einen Höhepunkt in Rossinis Laufbahn dar. In diesem Einakter materialisiert sich Rossinis tiefgründiger, äußerst italienischer Witz und sein liebevoll spöttelndes Selbstverständnis. Dargestellt wird eine Reise nach Reims zur Krönung des französischen Königs, die niemals stattfindet. In einem Hotel irgendwo in der französischen Provinz warten aus halb Europa gestrandete Menschen auf ihre Weiterreise nach Reims. Doch es gibt keine Pferde mehr, und damit kein Vor und kein Zurück. Die Reisenden treten auf der Stelle, verlieren sich in Hysterie, Streit und Skurrilitäten und feiern letztendlich die Krönung im Hotelgarten auf sehr bizarre Art: mit den nationalen Gesängen ihrer Heimatländer.

Was Gioachino Rossini und sein Textdichter Giuseppe Luigi Balloco in ihrer „szenischen Kantate“ auf faszinierende Weise erstellen, ist gleichermaßen eine Groteske wie ein Vorgriff auf das absurde Theater des 20. Jahrhunderts. Es ist ein Spiel mit den Realitäten der damaligen Zeit. Und doch berührt es auf verblüffende Weise auch die unsrige. Ohne eine eigentliche Handlung zu erzählen, machen die Autoren den Stau der Menschen und Mentalitäten Europas selbst zum Thema. Und sie finden keinen Ausweg, keine Lösung. Rossini erfindet ein rasendes Musiktheater als Ausdruck einer stehen gebliebenen Zeit.

„Man kann keine Oper aufführen, ohne den Komponisten zu verstehen“, so die Überzeugung des musikalischen Leiters Errico Fresis. Insofern bietet das Leitungsteam am 2. Juli um 11 Uhr bei einer Einführungsmatinée dem interessierten Publikum die Gelegenheit, Gioachino Rossini besser kennenzulernen und sich auf das Stück vorzubereiten. Musikalische Beiträge aus dem späten Œuvre Rossinis umrahmen die Veranstaltung. Doch Rossini war nicht nur ein begnadeter Komponist, sondern auch ein Liebhaber der dolce vita: Daher sind im Anschluss an die Matinée aus der Rossini-Küche inspirierte Gerichte zu genießen.

Die Besonderheit der Opernproduktionen der UdK Berlin ist die studiengangübergreifende Arbeit: Während das Symphonieorchester der UdK Berlin die Opernsängerinnen und -sänger begleitet, erarbeiten die Studiengänge Bühnenbild und Kostümbild die Ausstattung.

Oper von Gioachino Rossini: Il viaggio a Reims (Die Reise nach Reims)

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Errico Fresis
Regie: Frank Hilbrich
Bühne:
Jezi Tay
Kostüme:
Nuria Heyck und Anna Philippa Müller

Mit: Stelina Apostolopoulou / Natalia Labourdette, Ksenia Chubunova / Anna Schors, Hyelim Jo / Mengqi Zhang, Victoria Cox Casanova / EunJi Oh, Daniel Arnaldos / Alexander Fedorov, SeungYeop Lee / Linard Vrielink, HyunMin Kim / YooHan Lee, TaeJong Kim / Israel Martin dos Reis, Matwej Korshun / Daniel Nicholson, Jonas Böhm / Ren Fukase, Christoph Brunner / Emmanouil Papadopoulos, KyoungLoul Kim / Gregor Novak, Marie Sofie Jacob / SoobHin Kim, Aiko Bormann / Katharina Held, YeHui Jeong / Yixuan Zhu, William Frost / Carlo Nevio Wilfart und dem Symphonieorchester der UdK Berlin

A-Premiere am 6. Juli, B-Premiere am 7. Juli 2017, jeweils 19.30 Uhr
Weitere Vorstellungen am 08.* und 09.07.17*, jeweils 19.30 Uhr

UNI.T – Theater der UdK Berlin, Fasanenstr. 1B, 10623 Berlin

* Übertragung per Live-Stream auf www.livestream.udk-berlin.de

Eintritt: 10 Euro, erm. 5 Euro
Vorbestellung über udkkasse_ @udk-berlin.de oder (030) 3185 2374 (AB)
Online-Kartenverkauf (zzgl. Vorverkaufs- und Systemgebühr): www.reservix.de

Einführungsmatinée am 2. Juli 2017, 11 Uhr
Probensaal der UdK Berlin, Bundesallee 1-12, 10719 Berlin
Eintritt: frei

Weitere Informationen sowie Pressekarten:
Sarah Murrenhoff
Volontärin Presse/Kommunikation
Universität der Künste Berlin
sarah.murrenhoff_ @intra.udk-berlin.de

030 3185-1472
www.udk-berlin.de
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Die Universität der Künste Berlin ist weltweit eine der größten künstlerischen Hochschulen und die einzige, die alle Disziplinen der Kunst und der auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den vier Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 70 künstlerische, künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten. Von rund 4.000 Studierenden stammt etwa ein Fünftel aus dem Ausland. Die Geschichte der UdK Berlin reicht zurück bis zur Gründung der brandenburgisch-preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt sie 1975 durch den Zusammenschluss der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK). Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Präsident ist seit Januar 2006 Prof. Martin Rennert. Mit mehr als 600 Veranstaltungen im Jahr trägt die UdK Berlin maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei.