TARTUFFE von Molière - Premiere im Livestream am 5. Dezember 2020

Pressemitteilung

Berlin, den 01. Dezember 2020

Der dritte Jahrgang des Studiengangs Schauspiel der Universität der Künste Berlin erforscht in der Regie von Hermann Schmidt-Rahmer die absurde Mechanik eines verhinderten Aufstands. Molières Stück von der Machtergreifung eines Horrorclowns scheint dreihundert Jahre später politisch realer denn je.

Jean-Baptiste Poquelin alias Molière (1622-1673) erhob das Theater seiner Zeit zum Diskussionsforum über das menschliche Verhalten in der Gesellschaft. Der Tartuffe (oder auch 'Der Betrüger') wurde 1664 in einer ersten Version im Beisein des Sonnenkönigs im Schloss Versailles uraufgeführt und löste einen Theaterskandal aus, denn diese Kritik am religiösen Heuchlertum war für die damalige Zeit revolutionär. Es kam zum Verbot des Stücks. Erst eine erheblich geänderte dritte Fassung erhielt die Unterstützung Ludwigs des XIV. und wurde 1669 im Palais Royal in Paris uraufgeführt.

Tartuffe, ein scheinbar strenggläubiger, in Wahrheit aber herrschsüchtiger, raffgieriger und lüsterner Schwindler hat sich Herz und Hirn des reichen Herrn Orgon erobert und errichtet ein Regime des Verbots. Die Tochter soll zwangsverheiratet werden, der Sohn wird verstoßen, die Ehefrau entmündigt. Dabei liegt das blanke Eigeninteresse des Heuchlers offen da vor aller Augen. Durch die Maske des hypermoralischen Frömmlers scheint überdeutlich der übergriffige Sexist, der Lügner und Erbschleicher. Einzig und allein der eigentliche Hausherr Orgon durchschaut dieses Spiel nicht. Dem hartgesottenen Hausmädchen Dorine bleibt es überlassen, den Familienangehörigen Strategien des kollektiven Widerstands einzupauken.

 

Das Ensembleprojekt des 3. Jahrgangs Schauspiel in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Kostümbild der Universität der Künste Berlin

Es spielen: Nina Bruns, Maximilian Diehle, Servan Durmaz, Robert Knorr, Teresa Annina Korfmacher, Vito Sack, Sarah Schmidt, Hêvîn Tekin

Regie und Bühne: Hermann Schmidt-Rahmer

Kostüme: Viktoria Posavec (Studiengang Kostümbild)

 

Die (hochschulinterne) Premiere von TARTUFFE am 5. Dezember um 19 Uhr wird per Livestream übertragen.

Die Aufzeichnung der Premiere wird danach bis 19. Dezember 2020 online verfügbar sein.

www.udk-berlin.de/tartuffe

 

Hochschulinterne Vorstellungen am 5.,6.,9.,10.,11.,12.,13.,16.,17. und 18. Dezember, jeweils um 19 Uhr bis ca. 20.30 Uhr

Ein Besuch der Vorstellungen ist leider ausschließlich für UdK-Angehörige möglich; nach Voranmeldung unter: uni.t_ @udk-berlin.de

Aufgrund der Hygienevorschriften gibt es eine streng begrenzte Platzanzahl sowie die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes während der gesamten Vorstellung.

 

Weitere Informationen:

Christina Schoßig

Presse/Kommunikation

Universität der Künste Berlin

christina.schossig_ @intra.udk-berlin.de

Tel. 030-3185-2732

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Die Universität der Künste Berlin ist eine der wenigen künstlerischen Hochschulen Europas, die alle künstlerischen Disziplinen und die auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie den hochschulübergreifenden Zentren Tanz (HZT) und Jazz (JIB Berlin) und dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 70 künstlerische, künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten. Von rund 4.000 Studierenden hat etwa ein Drittel einen internationalen Hintergrund. Die Geschichte der Hochschule reicht zurück bis zur Gründung der brandenburgisch-preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt die UdK Berlin 1975 durch den Zusammenschluss der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK). Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Mit mehr als 700 Veranstaltungen im Jahr trägt sie maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei. Präsident der UdK Berlin ist seit dem 1. April 2020 Prof. Dr. Norbert Palz.