LaborAtelier – ein Gespräch zu einem erweiterten Forschungsbegriff

17. Dezember 2021

Pressemitteilung

Berlin, den 8. Dezember 2021

Zum Jahresende diskutieren Vera Bühlmann, Florian Dombois, Barbara Gronau, Ariane Jeßulat, Christoph Markschies und Norbert Palz über Kunst und Wissenschaft und Entwicklungsperspektiven für den Wissenschaftsstandort Berlin


Über die Entgrenzung etablierter Wissensordnungen wird aktuell weltweit diskutiert. Im akademischen Kontext sind es vor allem Wissenschaften und Künste, deren Grenzen neu betrachtet und ausgelotet werden. Sind es künstlerische Praktiken, die den Bereich dessen, was gewusst werden kann, stetig erweitern, so findet gleichzeitig in aktueller wissenschaftlicher Forschung eine methodische und repräsentative Ausdifferenzierung statt. Dies führt mehr und mehr zu so etwas wie einem Umschlagen der Paradigmata in den spezifischen Wissensterritorien.

An der Universität der Künste Berlin wirken Kunst und Wissenschaft seit Jahrzehnten auf engstem Raum zusammen. Sie ist ein Schauplatz, an dem die Verbindungen zwischen Künsten und Wissenschaften seismographisch erfahren und mit Aufmerksamkeit und Engagement ausgehandelt werden. Dabei wird deutlich, dass die tradierten Grenzziehungen zwischen den Wissenskulturen zunehmend fraglich werden. Inter- und transdisziplinäre Projekte, fakultätsübergreifende Begegnungen und ein sensibles Reagieren auf gesellschaftliche Veränderungen und Impulse, noch bevor diese eine begriffliche Kontur erlangen, beleben die Schnittmengen und Überlagerungen wissenschaftlichen und künstlerischen Wissens.

Das Gespräch zum Jahresende betrachtet die aktuelle Situation der Wissenskulturen aus der Perspektive eines erweiterten Forschungsbegriffs im Zusammenspiel mit den vielfältigen Wissenschaftsinstitutionen Berlins. Das aus institutioneller Perspektive immer präsente Bild einer Grenze oder Schwelle soll überdacht, an Beispielen hybrider Forschung evaluiert und mit alternativen Modellen überlagert werden. Stehen in dem Bestreben, künstlerische Forschung institutionell zu rahmen, scheinbar vor allem die Künste im Mittelpunkt, gerät oft aus dem Blick, dass Forschungsfragen und -methoden in Wissenschaften und Künsten von jeher miteinander verflochten sind. Ein weiter gefasstes Forschungsverständnis öffnet zukunftsfähige Entwicklungsperspektiven für den Wissenschaftsstandort Berlin.


Gesprächsteilnehmer*innen:

Prof. Dr. Vera Bühlmann, Mitglied im UdK Berlin Hochschulrat und Professorin für Architekturtheorie und Leiterin des Fachbereichs Architekturtheorie und Technikphilosophie an der Technischen Universität Wien

Prof. Dr. Florian Dombois, Künstler und Leiter Forschungsschwerpunkt Transdisziplinarität an der Zürcher Hochschule der Künste

Prof. Dr. Barbara Gronau, Professorin für Theorie und Geschichte des Theaters und Dekanin der Fakultät Darstellende Kunst an der Universität der Künste Berlin

Prof. Dr. Ariane Jeßulat, Vizepräsidentin der UdK Berlin und Professorin für Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Johannes Markschies, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Professor für Antikes Christentum (Patristik) an der Humboldt-Universität zu Berlin

Prof. Dr. Norbert Palz, Präsident der UdK Berlin und Professor für Digitales und Experimentelles Entwerfen an der Universität der Künste Berlin

17. Dezember 2021, 16h
LaborAtelier – Ein Gespräch zu einem erweiterten Forschungsbegriff
im Livestream auf www.udk-berlin.de/laboratelier




Die Universität der Künste Berlin ist eine der wenigen künstlerischen Hochschulen Europas, die alle künstlerischen Disziplinen und die auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den vier Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst, den hochschulübergreifenden Zentren Tanz (HZT) und Jazz (JIB Berlin) und dem Zentralinstitut für Weiterbildung/ Berlin Career College wird in über 70 künstlerischen, künstlerisch-wissenschaftlichen und künstlerisch-pädagogischen Studiengängen gelehrt und geforscht. Eine enge Vernetzung mit den weiteren Universitäten der Stadt bietet Schnittstellen zu natur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen.

Die Geschichte der UdK Berlin reicht zurück bis zur Gründung der der brandenburgisch-preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt sie 1975 durch den Zusammenschluss der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK). Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Von den rund 4.000 Studierenden hat etwa ein Drittel einen internationalen Hintergrund. Mit mehr als 700 Veranstaltungen im Jahr trägt die UdK Berlin maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei. Präsident der UdK Berlin ist seit April 2020 Prof. Dr. Norbert Palz.


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