Unlearning University

Quelle: Charlotte Riemann

Perspektiven für eine diskriminierungskritischere Kunsthochschule

Universität zu verlernen bedeutet, die eigene Institution zu befragen. Auf welchen Annahmen und Traditionen beruht das, was als wichtig erachtet wird? Welches Wissen und welche Wahrnehmungen kommen nicht vor?

Unlearning ist ein Konzept aus der dekolonialen Forschung und Kunst. Es fordert auf, Fähigkeiten und Kenntnisse, die selbstverständlich erscheinen, infrage zu stellen. Verlernen bedeutet dabei nicht, etwas zu vergessen oder auszulöschen, sondern andere Fähigkeiten und die Kenntnisse Anderer anzuerkennen – und es bedeutet auch, hegemoniales Wissen und eingeübte Praktiken zu revidieren. Das kann darauf hinauslaufen, sich mit Nichtwissen, Unwissen und Nichtverstehen auseinanderzusetzen.

Kunsthochschulen sind Orte, an denen Ästhetiken eingeübt werden. Es sind zugleich Orte, an denen ästhetische Praktiken Wahrnehmungen, Erfahrungen und Machtverhältnisse herausfordern können. Denn künstlerische Praktiken eröffnen Ausdrucks- und Handlungsfähigkeit, auch und gerade marginalisierter Gruppen. In den Künsten wird Subjektivität und Zugehörigkeit immer wieder neu verhandelt.

Unlearning University versteht die UdK Berlin als lernende und verlernende Kunsthochschule. Das Projekt nimmt die Critical Diversity Policy, die sich die UdK Berlin in diesem Jahr gegeben hat, beim Wort. Beteiligte aller Fakultäten, bestehende Initiativen und Gäst*innen versammeln ihre Erfahrungen und Konzepte auf dem Weg zu einer diskriminierungskritischeren UdK Berlin.

Mit Artist Training, Critical Costume, Eine Krise bekommen, Gather, Musica inaudita u. a.

Symposium Unlearning University

7.-10. Februar 2024

Antidiskriminierung und Diversität in den Künsten 

Das Symposium versammelt Studierende, Lehrende und Mitarbeitende der Universität der Künste Berlin. Es lädt dazu ein, in verschiedenen Formaten zusammen mit internationalen Gäst*innen diskriminierungskritisches Wissen und transformative Praxis in den Künsten zu diskutieren und zu erproben.

Ausgehend von der Critical Diversity Policy der UdK Berlin stehen drei Aspekte im Mittelpunkt: Wir fragen nach den Zugängen zu den Künsten und nach der Zugänglichkeit zum Studium der Künste. Wir thematisieren Prozesse der Kanonisierungen und die Notwendigkeiten der Kanonkritik. Und schließlich überlegen wir, welche Methoden des Lehren und Lernens, des ästhetischen Bewertens und Urteilens wir praktizieren und welche wir praktizieren wollen.

Workshops, Vorträge, Paneldiskussionen und Rauminterventionen mit Critical Costume, Claire Cunningham, Daniele Daude, Eine Krise bekommen, Johannes Ismaiel-Wendt, Joy Kristin Kalu, Maiko Kawabata, Musica inaudita, Carolin Overhoff Ferreira, Ruth Sonderegger, Sophie Vögele, Julia Wissert u. a.

Auftaktkonzert Musica inaudita, 7.2.24, 19.30 Uhr, Bundesallee 1–12, 10719 Berlin, Joseph-Joachim-Saal

Symposium  8.–10.2.24, Grunewaldstr. 2–5, 10823 Berlin, Aula und Galerie

Quelle: Charlotte Riemann

Team

Karina Griffith (Co-Projektleitung), Isabell Heiss, Johann Honnens, Christine Hoppe, Elena Meilicke, Miriam Oesterreich, Kathrin Peters (Projektleitung), Mathilde ter Heijne, Melanie Waldheim
Studentische Mitarbeiter*innen: Mika Ebbing, Loran Celebi, Charlotte Riemann
Evaluation: Danja Erni, Simon Harder
Kampagne: Giada Armante, Barbara Kotte, Charlotte Riemann, Gosia Warrink, Yui Yamagishi
Weitere Beteiligte: Alejandra Nieves Camacho (Diversitätsbeauftragte), Christian Schmidts (Beauftragter für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen)
Kooperation mit Performances von [Weiblichkeit] in den darstellenden Künsten

Die Team-Treffen finden 14-täglich online statt, sie sind für Interessierte offen, nächste Treffen:
27.11.23, 17 Uhr; 11.12., 13 Uhr; 8.1.24, 17 Uhr; 22.1., 13 Uhr; 5.2., 17 Uhr.
Wir bitten um Anmeldung.

Quelle: HRK & BMBF

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