Veranstaltungsreihe

Unlearning University – Symposien

Knoten, rot

Entwurf: Giada Armante, Charlotte Riemann, Yui Yamagishi

Charlotte Riemann

Universität zu verlernen bedeutet, die eigene Institution zu befragen. Auf welchen Annahmen und Traditionen beruht das, was als wichtig erachtet wird? Welches Wissen und wessen Wahrnehmungen kommen nicht vor?

Unlearning ist ein Konzept aus der dekolonialen Forschung und Kunst. Es fordert auf, Fähigkeiten und Kenntnisse, die selbstverständlich erscheinen, infrage zu stellen. Verlernen bedeutet dabei nicht, etwas zu vergessen oder auszulöschen, sondern andere Fähigkeiten und die Kenntnisse Anderer anzuerkennen – und es bedeutet auch, hegemoniales Wissen und eingeübte Praktiken zu revidieren. Das kann darauf hinauslaufen, sich mit Nichtwissen, Unwissen und Nichtverstehen auseinanderzusetzen.

Kunsthochschulen sind Orte, an denen Ästhetiken eingeübt werden. Es sind zugleich Orte, an denen ästhetische Praktiken Wahrnehmungen, Erfahrungen und Machtverhältnisse herausfordern können. Denn künstlerische Praktiken eröffnen Ausdrucks- und Handlungsfähigkeit, auch und gerade marginalisierter Gruppen. In den Künsten wird Subjektivität und Zugehörigkeit immer wieder neu verhandelt.

Unlearning University versteht die UdK Berlin als lernende und verlernende Kunsthochschule. Das Projekt nimmt die Critical Diversity Policy, die sich die UdK Berlin gegeben hat, beim Wort. Beteiligte aller Fakultäten, bestehende Initiativen und Gäst*innen versammeln ihre Erfahrungen und Konzepte auf dem Weg zu einer diskriminierungskritischeren UdK Berlin.

 

Auftaktkonzert Musica inaudita, 7.2.24, 19.30 Uhr, Bundesallee 1–12, 10719 Berlin, Joseph-Joachim-Saal

Symposium  8.–10.2.24, Grunewaldstr. 2–5, 10823 Berlin, Aula und Galerie

Das Symposium versammelt Studierende, Lehrende und Mitarbeitende der Universität der Künste Berlin. Es lädt dazu ein, in verschiedenen Formaten zusammen mit internationalen Gäst*innen diskriminierungskritisches Wissen und transformative Praxis in den Künsten zu diskutieren und zu erproben.

Ausgehend von der Critical Diversity Policy der UdK Berlin stehen drei Aspekte im Mittelpunkt: Wir fragen nach den Zugängen zu den Künsten und nach der Zugänglichkeit zum Studium der Künste. Wir thematisieren Prozesse der Kanonisierungen und die Notwendigkeiten der Kanonkritik. Und schließlich überlegen wir, welche Methoden des Lehren und Lernens, des ästhetischen Bewertens und Urteilens wir praktizieren und welche wir praktizieren wollen.

Workshops, Vorträge, Paneldiskussionen und Rauminterventionen mit Critical Costume, Claire Cunningham, Daniele Daude, Eine Krise bekommen, Johannes Ismaiel-Wendt, Joy Kristin Kalu, Maiko Kawabata, Musica inaudita, Carolin Overhoff Ferreira, Ruth Sonderegger, Sophie Vögele, Julia Wisssert u. a.

 

Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Laut- und deutscher Gebärdensprache statt. Das Gebäude und die Veranstaltungsräume sind barrierearm zugänglich. All-Gender-WCs sind vorhanden. (Detaillierte Informationen folgen.)

Quelle: Unlearning University

Das Projekt wird gefördert von der Initiative „Vielfalt an deutschen Hochschulen“ der HRK.

Info