PRaDa - MA Modul 01

Berlin, die Stadt am Meer Teil II - MA Modul 01, 15 LP

Prof. Alexandra Ranner, Hannes Stimmann (KM), Emily Adele (T), Max Rüfli (T)

 

ANMELDUNG: über Moodle bis zum 13. Oktober 2025, 16:00 Uhr

STUDIOTAG: wöchentlich, Mittwoch, 12:00 - 18:00 Uhr

EINFÜHRUNG: 22. Oktober, 16:00 - 18:00 Uhr, R54

Unverbindliche Infoveranstaltung für alle Interessierten: Montag, den 13. Oktober, 14:00 Uhr, R 235 

 

 

Berlin, die Stadt am Meer - wir machen eine Fortsetzung dieses Themas, aber anders als im vorangegangenen Semester: ein Kurzfilm in Farbe. Anders als letztes Mal wird man das Meer diesmal sehen. 

 

Wir starten mit einer kleinen Expedition. Wir haben ermittelt, wann man, gemessen ab der Hardenbergstrasse 33 in Berlin mit der kleinsten Anzahl von zurückgelegten Metern auf Meeresblick stößt: Das ist zu Fuß nach 200000 Metern in nördlicher Richtung der Fall. Es ist auf der Mole in Wieck, einem Vorort von Greifswald. Dorthin schicken wir euch mit dem Auftrag, drei gut ausgewählte Szenen zu filmen, auf denen man das Meer sehen kann.

 

Diese drei Szenen sollen dann der Ausgangspunkt sein für eine Geschichte, die in Berlin spielt. Die Meeresszenen sollen als überzeugende und scheinbar völlig selbstverständliche Implantate mitten in der Berliner Stadtlandschaft „verbaut“ werden und der ganze Film soll dann erzählen, dass Berlin eine Stadt am Meer ist, eine Stadt, in der das Meer Teil des Alltags ist. Das Meer als Glücksbringerin, als Versprecherin der Freiheit, des Auswegs und der Schönheit, aber auch der Gefahr, mitten im tristen Berliner Winter.

 

Es handelt sich um eine künstlerisch-architektonische Aufgabe auf der Basis einer höchst poetischen Auseinandersetzung mit Raum, der Wirkung von Raum, der Wirkung von Raumatmosphäre. Aber auch raumlogisches Denken ist gefragt: Wie kann durch die Konstruktion von Blickachsen, Atmosphäre, Licht und Sound eine überzeugende Verwebung zweier Orte gelingen, die 178 km Luftlinie voneinander entfernt und in ihrem Charakter völlig unterschiedlich sind? 

 

Entscheidend auch die Frage nach der Fiktion. Der entstehende Kurzfilm soll fiktiv und narrativ sein. Warum? Fiktion ist das Weiterdenken des Bekannten in den Möglichkeitsraum. Dieser visionäre Raum interessiert uns, weil er das bereits Gesetzte in die Zukunft hinein ausdehnt, weil er dem Potenziellen den Vorzug vor dem Faktischen gibt. Welches Potential für den architektonischen Entwurf kann die fiktionale und narrative Arbeit mit dem Medium Film entfalten? Wie kann die filmische Raumerzählung als zeitbasierte Ausdrucksform neue Möglichkeiten für den Entwurf erschließen?

 

Und schließlich: Können dramaturgische Methoden und Begriffe wie Parallelmontage, Wendepunkt, Flashback, etc inspirierende Erfindungen für Strukturen im städtischen Leben hervorbringen? Kann das filmische Denken das statische Moment der Architektur in Bewegung bringen? Können Fiktion und Poesie, künstlerisches Wissen, in den pragmatischen Raum von zukünftigen ArchitektInnen überführt werden? 

 

 

Minimale Teilnehmerzahl: 5, Maximal 10

Ihr arbeitet In Gruppen von 5 Personen und schreibt, spielt, inszeniert, filmt und postproduziert einen Kurzfilm.

Euer Arbeitsraum während des Semesters: Raum 54

Wöchentliche Einzelbesprechungen: Mittwochs 12-18 Uhr

Quelle: Stranger than paradies – Jim Jarmusch, 1984, Hanna von Ostsee24, August 2016