Felix Freund

Quelle: Felix Freund

Kannst Du Dich bitte kurz vorstellen? Wann hast Du GWK studiert (als Diplom, BA, MA)?

Hallo zusammen – ich bin Felix. Ich habe GWK zwischen 2005 und 2010 studiert – als einer der letzten Studierenden im Rahmen des Diplom-Studiengangs.

Welche Geschichte, welches Erlebnis verbindest Du mit Deinem GWK-Studium?

Da gäbe es wirklich sehr viel zu erzählen! Rückblickend ist das Prägendste wohl die ständige Frage von anderen, was ich da eigentlich studiere beziehungsweise studiert habe. Das erlebe ich selbst heute noch im Berufsleben. Während des Studiums in Berlin habe ich die Frage in etwa immer so beantwortet: „Das kennst du eh nicht! Der Studiengang ist an der UdK und heißt GWK“. Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass nicht nur ich mir eine solche Antwort parat gelegt habe. So wusste ich auf WG-Partys immer schnell, dass noch ein GWKler im Raum ist, wenn ich den Halbsatz „kennst du eh nicht“ gehört habe. ;-) Nach fast 13 Jahren im Beruf wird einem die Frage natürlich seltener gestellt. Aber wenn, dann bin ich dazu übergegangen zu sagen: „Es war eine Mischung aus Sozial- und Wirtschaftswissenschaften gepaart mit kreativen Lehrinhalten.“

Was hast Du bei GWK fürs Leben gelernt?

Gute Kommunikation ist dann gegeben, wenn sie beim Empfänger ankommt.

Was machst Du gerade beruflich? Wie kommen dort Deine Kompetenzen aus dem Studium zur Geltung?

Ich arbeite als Geschäftsführer von Bayer Consumer Health in Österreich. Das heißt, ich leite das Landesgeschäft für eine der drei Divisionen des Bayer-Konzerns. Zu meinem Verantwortungsbereich gehören damit so traditionelle und ikonische Marken wie Aspirin, Bepanthen und Iberogast. 

Zu GWK hatte ich immer eine gewisse Hass-Liebe. Es gab Momente am Mierendorffplatz und in der Grunewaldstraße, die mich in großer Ungläubigkeit zurückgelassen haben. Dann gab es aber auch Momente, die mich in totale Begeisterung versetzt haben. Trotz oder vielleicht gerade wegen dieses zwiegespaltenen Verhältnisses hat mich GWK eines gelehrt: Das ganze Spektrum sozial-, kultur- und wirtschaftswissenschaftlichen Kontexts zu verstehen, in dem nicht nur Kommunikation, sondern auch das Geschäftsleben bzw. die gesamte Gesellschaft organisiert ist.

Wenn ich nun an meine aktuelle Rolle denke, war es sicherlich die durch das Studium geförderte Fähigkeit, verknüpft und kontextbezogen zu denken, die mir am meisten gebracht hat. Mein Tätigkeitsspektrum in meiner jetzigen Aufgabe deckt genau diese Bandbreite ab. Neben wirtschaftlichen Fragestellungen spielen rechtliche und regulatorische Parameter sowie gesellschaftlich-wertegeleitete Diskussionen eine zentrale Rolle. Es lässt sich also in vielen Teilen das Spektrum eines GWK-Studiums wiedererkennen.

Was möchtest Du jemandem raten, der_die jetzt GWK studiert oder überlegt, das Studium zu beginnen?

Zumindest im Diplom-Format (zu BA/MA kann ich nichts sagen) war GWK ein Studium etwas, aus dem man alles und nichts machen konnte. Das Studium ist mit einer unendlichen Breite aufgestellt, die fast einem Studium Generale gleichkommt. Auch wenn diese Vielfalt faszinierend ist und durch Praxisbezug im Studium scheinbar Alltagsrelevanz hat, so muss jeder in der Arbeitswelt irgendwann einen Weg für sich einschlagen. Im Gegensatz zu vielen anderen Studiengängen, wo einem dieses Finden abgenommen oder zumindest in Bahnen gelenkt wird, muss man bei GWK diesen Weg selbst finden. Ich würde sagen: Wenn ihr euch für GWK entscheidet, habt ihr die beste Zeit des Lebens vor Euch! Aber wenn ihr etwas aus dem Studium mitnehmen wollt, müsst ihr die Fähigkeit haben, euch zwischendurch immer wieder selbst zu hinterfragen und eigene Ziele zu setzen. Wenn ihr euch darin wiederfindet  - dann ab zu GWK!

Was hättest Du rückblickend während des Studiums anders/genau so noch einmal gemacht?

Ich habe nichts, was ich rückblickend anders machen würde. Nutzt die Zeit! Probiert euch aus, knüpft Netzwerke und macht Praktika. Das alles so früh und so schnell wie möglich. Nur so bekommt ihr ein Bild der Realität und wisst, welchen Weg ihr einschlagen wollt. GWK ist euer Katalysator, ihr seid der Motor.

 

Stand 2023