Prof. Axel Kolaschnik

Quelle: Prof. Axel Kolaschnik

Wann hast Du GWK studiert?

SoSe´86 bis SoSe´91, gut gereiftes Diplom

Welche Geschichte, welches Erlebnis verbindest Du mit Deinem GWK-Studium?

Zehn prallvolle Semester lernen, leben, lieben – und dabei behutsam reifen. Und dann bleibt noch diese unschöne Erinnerung: ein Prof. hatte eine meiner Ideen / Arbeiten kommerziell verwertet – ohne Feedback, Dank, Erwähnung, Anteil oder ähnlichem. Wenn ich sowas je vorhaben sollte, hau´ ich mir selber auf die Finger. Hat mich gelehrt, wie wichtig das Thema IPO für Kreative ist.

Was hast Du bei GWK für's Leben gelernt?

Als ich die (damals) HdK verliess fragte ich mich genau dies: "Was hast du eigentlich für´s Leben gelernt?" Fühlte sich ´91 alles ein wenig diffus an. Etwas mehr als zehn Jahre später, nach vielen Projekten und leitenden Funktionen, kam ich zu dieser Einsicht: eine solide Basis in strategischer Kommunikation und Kommunikationsgestaltung – plus "Creative Confidence". Und dass man in unserer Profession nie ausgelernt haben wird.

Was machst Du gerade beruflich und wie kommen dort Deine Kompetenzen aus dem Studium zur Geltung?

Bin mittlerweile seit 2005 selbst Professor für strategische Markenentwicklung / CI / Brand Identity, CD / Brand Design und transmediale Markenkommunikation. Seit meinem Studienbeginn 1986 habe ich mich nicht einen Tag in unserer Profession gelangweilt. Wie auch? Immer wieder wurden vermeintlich sichere Methoden und Tools in ihrer Relevanz erschüttert. Neue Techniken und Medien mischten zuverlässig bewährte Kommunikationweisen auf: die Kommerzialisierung des Internets, das Wold Wide Web, Social Media, das Smartphone und brandaktuell der Einsatz von AI/KI in der Kommunikation fordern von uns professionellen Kommunikationsgestaltern immer wieder, neu zu denken, anders zu gestalten.

Was möchtest Du jemandem raten, der/die jetzt GWK studiert oder überlegt, das Studium zu beginnen?

1. Ein Bachelor ist ein Anfang. Aber keinesfalls das Ende eines Studiums, welches Dir den Weg zu Deiner schöpferischen, autonomen Persönlichkeit eröffen soll. Die Aufsplittung eines Diplomstudiengangs in einen Bachelor und einen Master war nicht im Sinne der Studierenden, sondern im Sinne einer schnelleren Verwertbarkeit der Absolventinnen* durch Industrie und Wirtschaft. Nimm Dir Zeit für Dich und Deine zukünftige Profession. Arbeite an Dir, Deiner Haltung zum Thema und an Deiner Persönlichkeit. Mach Deinen Master. 2. Sei Dir vom ersten Tag des Studiums an bewußt, dass Du dereinst ein Alumnus, eine Alumna sein wirst. Dein Studium ist der Beginn eines Netzwerkes, das belastbarer ist und länger hält, als Deine Zugehörigkeit zu irgendeiner Firma nach dem Studium.

Was hättest Du rückblickend während des Studiums anders/genau so noch einmal gemacht?

Was war, war. Rückblickend besonders wertvoll erscheint mir, dass ich mehr Scheine gemacht, mehr Kurse belegt habe, als erforderlich. Ich hatte mir die Zeit genommen, überall mal "reinzuschnuckern" , alles "mitzunehmen", was mir interessant oder relevant erschien. Meine Empfehlung: Nicht das Curriculum ist Dein Maßstab, sondern Dein Wissensdurst. Mach ein Projekt mehr. Belege zwei, drei Kurse mehr als gefordert. Zieh Dir auch mal was rein, was Dir (anfangs) eigentlich gar nicht liegt. Du tust es für Dich.

http://axelkolaschnik.de/

 

Stand 2023