Sonja Peteranderl

Quelle: Lucas Rademacher

Sonja Peteranderl ist Journalistin und Gründerin von BuzzingCities Lab, einem Think Tank, der sich auf digitale Innovation, Sicherheit und Organisierte Kriminalität konzentriert und unter anderem die Konferenzserie “OpenCrime” sowie “The School of Conflict & Peace” ausrichtet – ein Sicherheitstraining für Journalist*innen, die über Konflikte und Kriminalität berichten.

Sie recherchiert vor allem zu Kriminalität, (digitaler) Gewalt und Technologie und hat etwa für den SWR über sexualisierte Übergriffe bei Datingapp-Treffen berichtet, als Redakteurin in der Auslandsredaktion von Der Spiegel internationale Recherchen koordiniert und als Lateinamerika-Korrespondentin für Der Spiegel mit Sitz in Tijuana, Mexiko, über Politik, Pandemie und Organisierte Kriminalität berichtet. Als Technologieredakteurin für Der Spiegel sowie als Senior Editor beim Magazin WIRED Germany recherchierte sie zuvor zu digitaler Gewalt, Predictive Policing, Cybercrime, digitalem Drogenkrieg, Waffenhandel und staatlicher Überwachung.

Sie lebt und arbeitet in Deutschland und Mexiko und hat aus verschiedenen Ländern Lateinamerikas, aus den USA oder China berichtet. 2023 forscht sie als Algorithmic Accountability Fellow bei AlgorithmWatch zu den Auswirkungen von Algorithmen/Automatisierung auf Polizeiarbeit und Justiz.

 

Welche Geschichte, welches Erlebnis verbindest Du mit Deinem GWK-Studium?

Als ich zum Informationsgespräch an die Universität der Künste kam, wurde mir gesagt, dass ich mit meinem Abiturnotendurchschnitt keine Chance hätte: “Warten Sie zehn Jahre oder studieren Sie etwas anderes.” Kurz darauf wurde das Zulassungsverfahren geändert, neben Noten zählten jetzt auch Eignung und berufliche Erfahrungen – so dass ich von 2006 bis 2009 im ersten Bachelorstudiengang GWK studieren konnte. 

 

Was möchtest Du jemandem raten, der_die jetzt GWK studiert oder überlegt, das Studium zu beginnen?

Überlege dir vorher, wohin du möchtest, was dich interessiert – und ob GWK dafür wirklich das passende Angebot ist. GWK deckt viele verschiedene Aspekte ab, spezialisieren muss jede*r sich aber selbst. Journalismus spielte damals bei GWK nur eine Nebenrolle. Ich habe bei Projektarbeiten gezielt journalistische Schwerpunkte gesetzt und etwa für Hausarbeiten die Rolle von Warblogs im Krieg analysiert, für meine Bachelorarbeit zu Medien und Migration in Argentinien geforscht und als Praxisprojekt mit meinem Team für die Wochenzeitung “Der Freitag” die Wahlkampfarena entwickelt, eine politische Dialogplattform für die Bundestagswahlen.

 

Was hättest Du rückblickend während des Studiums anders/genau so noch einmal gemacht?

Jede Chance genutzt, ins Ausland zu gehen. Ich hätte im Rahmen des Erasmus-Programms die Chance gehabt, ein Semester in Barcelona zu studieren, musste mich dann aber aus privaten Gründen leider dagegen entscheiden. Dafür konnte ich später für meine Abschlussarbeit mit einem DAAD-Stipendium in Buenos Aires forschen.

 

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Stand 2023