Thomas Grandoch

Quelle: MISCHA GAWRONSKI

Kannst Du Dich bitte kurz vorstellen? Wann hast Du GWK studiert (als Diplom, BA, MA)?

Ich habe von 2005 – 2011 GWK and der UdK studiert und war damit vermutlich der letzte Jahrgang, der noch den Diplomabschluss gemacht hat. Nach dem Studium war ich einige Jahre lang als Gründer und Geschäftsführer eines Adtech Startups tätig. Heute bin ich Principal bei QVEST GmbH einem weltweit agierenden Beratungs- und Technologieunternehmen für Medienkonzerne. Speziell bin ich in meiner Rolle für das Beratungsgeschäft und das Business Development in der Region Asia-Pacific verantwortlich. Was hat das mit GWK zu tun, könnte man sich zu recht an dieser Stelle fragen, denn der Zusammenhang ist nicht offensichtlich. Doch das ist – aus meiner Sicht – genau das Prinzip dieses Studiengangs: Komplette Offenheit die man selbst ausfüllen kann.
 

Was hast Du bei GWK fürs Leben gelernt? 

Bei GWK ist man nicht festgelegt auf einen bestimmten Beruf. Alleine wenn ich mich so umschaue bei meinen ehmaligen Kommilitonen: Natürlich gibt’s viele, die im Werbe- und Marketingumfeld gelandet sind. Doch das ist keinesfalls selbstverständlich – es gibt Unzählige, die etwas komplett anderes machen. Ich glaube es hat bei mir ein paar Semester gedauert bis ich das begriffen habe: GWK ist, was du draus machst. 

Ehrlich gesagt standen bei mir im GWK Studium auch nie Hard Skills im Vordergrund. Ich konnte nach dem Studium erstmal keinen Liquiditätsplan für mein Start-up erstellen, wusste nicht wie man Investoren akquiriert oder eine Sales Strategie entwickelt. Was dagegen eine nahezu deutlich größere Rolle spielte in meinem bisherigen Lebenslauf: die Soft Skills die in diesem Studiengang geschärft wurden. Teamarbeit; Netzwerken; strategisches Denken; praxisnahe, projektorientierte Arbeit bei gleichzeitig professionellem, wissenschaftlichen Anspruch. 

Kurzgesagt: ich habe gelernt, wie man eigentlich alle Fragestellungen im Team oder auch allein strukturiert angehen kann – und somit letztlich lösen.

Um die Frage, was ich bei GWK „fürs Leben gelernt“ habe mit einem Wort zu beantworten: Schnittstellenkompetenz. So profan dies klingt: ich habe das irgendwann als USP verinnerlicht und mir hilft diese simple Erkenntnis eben genau darum, weil ich nicht Medizin studiert habe und Arzt geworden bin oder Anwalt nach einem Jurastudium. Schnittstellen gibt’s überall. 

Was möchtest Du jemandem raten, der_die jetzt GWK studiert oder überlegt, das Studium zu beginnen? Was hättest Du rückblickend während des Studiums anders/genau so noch einmal gemacht?

Ich kann allen, die aktuell GWK studieren raten, wirklich alle Möglichkeiten mitzunehmen, die sich im Rahmen des Studiums anbieten. Jede Projektarbeit, das Kommunikationsprojekt, Auslandsemester, sonstige Veranstaltungen am Rande des eigentlichen Studiums. Das alles ist es, was für mich GWK ausgemacht. Ich würde auch die Zeit des Studiums nutzen um ein wenig nach rechts und links von GWK zu schauen – GWK findet an einer der renommiertesten Kunstuniversitäten statt. Ich habe es immer als großes Privileg gesehen auch cross-disziplinäre Vorlesungen an dieser Uni besuchen zu können, oder auch eher technische / wirtschaftliche Vorlesungen an der Technischen Universität Berlin. 

Vor allem aber sehe ich die Kommilitonen als die eigentliche „Secret Sauce“ des Studiengangs an. Genauso offen wie das Studium selbst ist die Vielfältigkeit der Persönlichkeiten. Ich war von vielen großartigen und auch sehr individuellen Menschen umgeben, und das Studium gab einem einige Jahre Zeit Dinge mit ihnen zusammen zu lernen. Eine einmalige Gelegeheit, die denke ich den größten Einfluss auf mich bis heute hat. 

(Stand: 2023)