Kunst und Kultur seit 1900 – Jede Woche ein Jahrzehnt (Einführungsvorlesung)

Prof. Dr. Karlheinz Lüdeking
Kunst und Kultur seit 1900 – Jede Woche ein Jahrzehnt

Einführungsvorlesung, 2 SWS, 2 LP
Montags, 18:15-19:45 Uhr, wöchentlich ab 16.4.2018, Hardenbergstr. 33, Raum 158
(für Studierende aus allen Fakultäten und allen Semestern, auch für Gast-und Nebenhörer*innen bestens geeignet)

Vieles in der Kunst unserer Gegenwart bleibt unverständlich, wenn man nichts über ihre Vorgeschichte weiß. Um zu dem zu werden, was sie heute ist, durchlief die Kunst einen Bildungsprozess, der in seinem Ergebnis nicht mehr ohne Weiteres abzulesen ist. Da hilft nur die Bemühung, sich zu erinnern. Eben dazu dient diese Vorlesung. Sie wird aus der verwirrenden Vielfalt von Kunstwerken der letzten 120 Jahre diejenigen herausgreifen, die bis heute besonders folgenreich sind. Zumeist fanden diese Werke neue Lösungen für alte Probleme, manchmal entdeckten sie auch ganz neue Probleme. Die genaue Analyse solcher Werke wird ergänzt durch ihre Einordnung in allgemeine kulturelle Entwicklungen, wie sie sich zum Beispiel in Philosophie, Literatur und Musik zeigen, insbesondere aber auch in der Entstehung und Verbreitung neuartiger Medien, vom Film bis zum Internet.

 

16. April: Einführung – Was zuvor (von 1789 bis 1899) geschah
23. April: 1900– Traumdeutung, Klimt, Schiele, Cezanne, „Demoiselles“, „Bonheur de vivre“, Einstein, Worringer, Bleriot
30. April: 1910 – „Fountain“, „Fruchtschale und Glas“, Kandinsky, Marc, 0.10, Tractatus, Mondrian, Boccioni, Chirico, Quantenphysik
7. Mai: 1920– Tatlin, Rodtschenko, „Large Glass“, Ernst, Prinzhorn, „Chien Andalou“, „Potemkin“, bauhaus, MoMA
14. Mai: 1930– Surrealistische Fotografie, Ratton, „Bereitschaft“, Stalin, „Fantasia“, Benjamin, Entartete Kunst, Fernsehen
28. Mai: 1940– Auschwitz, Hiroshima, „Otages“, Wols, Richtkräfte, Gorky, „Broadway Boogie Woogie”, „Onement One”, Computer
4. Juni: 1950– „Autumn Rhythm”, „Woman I”, Turing, „This is tomorrow”, Cybernetics, Greenberg, Frutiger, Stella, „Water Walk”
11. Juni: 1960– „Brillo Box”, „Black Painting”, Ryman, Minimalism, Becher, Vietnam, Mai 68, Apollo IV, Louis & Noland, Nitsch
18. Juni: 1970– Videorecorder, „Honigpumpe”, „Corridor”, „Hochsitz”, Bourgeois, Krauss, „Pictures“, „Spiral Jetty”, Haacke, Broodthaers
25. Juni: 1980– Rosler, „Blade Runner”, Apple, Super Mario, Koons, Richter (Stammheim), Hirschhorn, Halley, „Neuromancer”, „White Noise”
2. Juli: 1990– „Cremaster”, „99 cent”, Relational Aesthetics, Hammons, Weems, Simpson, Short Century, Kentridge, Demand, „24 hour Psycho”
9. Juli: 2000 – „Weather Project”, China, Mehretu, Claerbout, Abramovic, Seghal, Trecartin, Hirst, Smartphone
16. Juli: 2010 – „The Clock“, Denny, Paglen, Ulman, Occupy, Zentrum für politische Schönheit, Jay-Z, DIS

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige Teilnahme.

Schwerpunkte: Orientieren, Verstehen und Denken

Karlheinz Lüdeking studierte an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Westberlin und wurde dort Meisterschüler. Nach einem weiteren Studium wurde er im Fach Philosophie promoviert und im Fach Kunstwissenschaft habilitiert. Seit 2004 lehrt er Kunstgeschichte und Kunsttheorie an der Universität der Künste Berlin.