Pflanze, Tier und Mensch (Blockseminar)

Prof. Dr. Hans Werner Ingensiep
Pflanze, Tier und Mensch  – Beziehungen, Perspektiven, Kontroversen

Blockseminar, 2 SWS, 2 LP
Samstags/Sonntags, jeweils 10-17 Uhr, 2./3.6. und 16./17.6.2018, Hardenbergstr. 33, Raum 110

Alles dreht sich um den Menschen. Was der Mensch ist, glauben Philosophie und Biologie zu wissen. Was aber ist die Pflanze oder das Tier? Welche Art von Beziehungen gibt es, welche Kontroversen? Philosophen und Biologen wie Aristoteles, Descartes, Helmuth Plessner, Hans Jonas oder Darwin haben in der europäischen Kultur ganz unterschiedliche Antworten gegeben.
Im Seminar werden die Studierenden am Beispiel konkreter Pflanzen, wie der Mimose und Tieren, wie dem Menschenaffen, wichtige biophilosophische Grundlagen aus der Kultur-, Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte des Lebens reflektieren und dann in eigenen kleinen (künstlerischen) Forschungsprojekten verarbeiten. Ein wiederkehrendes Thema wird die künstlerische Darstellungsform von Pflanze und Tier sein.

Am ersten Wochenende bekommen die Teilnehmer*innen nach einem Warm-up erst einen theoretischen Input, bevor wir in die Diskussion starten und dann praktisch arbeiten. Am Ende des 1. Blocks steht die Präsentation und das Feedback des „Research in Progress“.
Inspiriert durch den theoretischen Input, die gemeinsame Diskussion und Brainstorming, werden die Teilnehmer*innen kleine, individuelle oder kollektive (künstlerische) Forschungsprojekte entwickeln. Diese können sie dann im praktischen Teil des Seminars im Dialog mit der Welt und ihren Kommiliton*innen austesten und umformulieren. Zwischen den beiden Wochenendblöcken haben die Teilnehmer*innen Zeit, ihre Forschung durchzuführen. Am zweiten Wochenende präsentieren sie erst ihre Ergebnisse, danach gibt es eine kleine philosophische Exkursion ins Museum für Naturkunde. Bei Interesse präsentieren wir die im Seminar entstandenen Ergebnisse in einer kleinen Ausstellung.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige, aktive Teilnahme und Durchführung eines kleinen (künstlerischen) Forschungsprojektes. Voraussetzung ist damit auch das Interesse und die Bereitschaft, außerhalb der Seminarzeiten selbständig zu forschen.

Schwerpunkte: Forschen und Denken, Experimentieren

Hans Werner Ingensiep, geb. 1953 in Rheinberg NRW, ab 1970 Studium der Philosophie, Biologie und Wissenschaftsgeschichte an den Universitäten zu Bonn und Zürich, 1983 Promotion zum Dr. rer. nat. in Bonn, dort Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent. Von 1990 bis 1995 Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut im Wissenschaftszentrum NRW in der Projektgruppe Natur, 1995 habilitiert für Philosophie und Wissenschaftsgeschichte in Essen. Danach Gastprofessuren an den Universitäten Witten/Herdecke und Frankfurt a.M. sowie Forschungsaufenthalte in den USA (New York und Washington, Georgetown-University). 2003-2008 Professor am Institut für Philosophie, in den Ingenieur- und Biowissenschaften. Ferner Dozent für Interdisziplinäre Seminare und Vorlesungen am Institut für Optionale Studien. Über 100 Fachpublikationen, davon 12 als Herausgeber/Buchautor zu Themen der Biophilosophie, Bioethik und Geschichte der Lebenswissenschaften, z.B. „Geschichte der Pflanzenseele“, Kröner, Stuttgart 2001, „Das Tier“ (zus. mit H. Baranzke), Reclam, Stuttgart 2008, „Der kultivierte Affe – Philosophie Geschichte Gegenwart“, Hirzel, Stuttgart 2013, „Das Tier in unserer Kultur“, Oldib Essen 2015.