“Dare to Dream” – Imagined Communities, Nation-building und populäre Musik im Eurovision Song Contest

Prof. Dr. Carolin Stahrenberg
“Dare to Dream” – Imagined Communities, Nation-building und populäre Musik im Eurovision Song Contest

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Dienstags, 14-16 Uhr, wöchentlich ab 16.4.2019, Fasanenstr. 1B, Raum 212
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter c.stahrenberg@udk-berlin.de wird gebeten.
Achtung: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

„Dare to Dream“: So lautet das Motto des diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC), der vom 14.-18. Mai 2019 in Israel ausgetragen wird. „This aspirational tag line represents and symbolises everything that the Eurovision Song Contest is about“, fasste Jon Ola Sand als Vertreter des veranstaltenden Gremiums, der European Broadcasting Union (EBU), die Idee des Slogans zusammen: „It’s about inclusion. It’s about diversity. It’s about unity“. In welcher Beziehung stehen die Musikbeiträge der laut Reglement „unpolitischen Veranstaltung“ zum hier propagierten Gedanken? Seit 1956 treffen alljährlich Interpret*innen sowie Songwriter aus verschiedenen Mitgliedsländern der EBU zusammen, um den besten Song zu küren. Ursprünglich ein Kompositions- und Textwettbewerb mit sieben teilnehmenden Ländern, entwickelte sich der „Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne“ zu einem der größten musikalischen Medienereignisse der Welt: Den Wettbewerb in Portugal, 2018 (43 teilnehmende Länder), sahen nach Angabe der Veranstalter über 180 Millionen Zuschauer*innen weltweit. Wir analysieren im Seminar den ESC in historischer Perspektive als sich im Kontext der Zeit wandelndes Feld von musikalischen Repräsentationen einzelner Staaten und Europas insgesamt. Eine wichtige Rolle werden dabei auch gender- und medientheoretische Reflexionen einnehmen. Auch dem aktuellen Wettbewerb werden wir uns widmen. Eigene Interessen und Themenvorschläge können eingebracht werden; englische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung.

Literatur:
Fricker, Karen | Gluhovic, Milija (Hg.): Performing the 'new' Europe: Identities, feelings, and politics in the Eurovision Song Contest, New York 2013.
Raykoff, Ivan RAYKOFF | Tobin, Robert Deam (Hg): A song for Europe. Popular music and the politics of the Eurovision song contest, Ashgate 2007.

 

Carolin Stahrenberg studierte Schulmusik, Musikwissenschaft und Germanistik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien sowie der Universität Hannover und schloss diese Studien mit dem Zweiten Staatsexamen ab. 2011 wurde sie mit einer Arbeit zur Populären Musik im Berlin der Weimarer Republik promoviert. Sie war Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum Musik und Gender (fmg) der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, am Zentrum für Populäre Kultur und Musik in Freiburg/Brsg. (ehemals: Deutsches Volksliedarchiv), an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt sowie am Institut für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck.
Seit April 2018 ist Carolin Stahrenberg an der UdK Berlin als Juniorprofessorin für Musikwissenschaft / Gender Studies tätig.