Faust und die Musik

Gerrit Bogdahn
Faust und die Musik

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Mittwochs, 12-14 Uhr, wöchentlich ab 17.4.2019, Fasanenstr. 1B, Raum 212
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter gerrit.bogdahn@gmx.de wird gebeten.
Achtung: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Die beiden „Faust“-Dramen Johann Wolfgang von Goethes zählen zu den wirkungs-mächtigsten Werken der Weltliteratur. Bereits wenige Dekaden nachdem der angebliche Wunderheiler und Wahrsager Johann Georg Faust ca. 1541 bei alchemistischen Experimenten zu Tode gekommen war, rankten sich die ersten Legenden um dessen Leben und inspirierten bereits Christopher Marlowe („Tragicall History of Doctor Faustus“, 1589) sowie Paul Weidmann („Johann Faust“, 1775) zu dramatischen Werken über den „historischen“ Doktor Faust. Die Verklärung des Mittelalters in der romantischen Literatur erreichte schließlich durch die Gestaltung des Faust- Stoffes in Goethes Dramen einen Höhepunkt. Schon zu Lebzeiten des Dichters begann eine umfassende Auseinandersetzung mit seiner Interpretation der Faust-Legende durch andere Kunstformen, die bis weit in das 20. Jahrhundert anhielt. In dem Seminar zu „Faust und die Musik“ sollen Werke unterschiedlicher Gattungen und Epochen untersucht sowie diskutiert werden, die auf dem Faust-Stoff basieren. Den Schwerpunkt bilden dabei Kompositionen, die auf den Goethe’schen Dramen basieren, wobei drei Werkgruppen im Mittelpunkt stehen sollen: Die Vertonung der in den „Faust“-Dramen zu singenden Lieder als Klavierlieder, musikdramatische Bearbeitungen für die Opernbühne und groß angelegte (Chor-) sinfonische Werke. Um die vorbereitende Auseinandersetzung mit den Goethe'schen „Faust“-Dramen wird gebeten.

Gerrit Bogdahn, geboren 1989 in Buxtehude, Studium klassisches Schlagzeug mit Schwerpunkten „Neue Musik“ und „Musikwissenschaft/-theorie“ (Musikhochschule Lübeck), historische Musikwissenschaft (Humboldt-Universität zu Berlin). 2014 Stipendiat der Richard-Wagner-Stipendienstiftung, 2017 Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Publikationen: „Krieg und Fliegen: Jerry Goldsmiths Musik zu THE BLUE MAX“, in: Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 12, 2016, S. 110-149.
Forschungsschwerpunkte: Haupt- und Nebenwege der "Moderne" 1900-1945, US-amerikanische und europäische Filmmusik und Filmmusikpraxis seit 1900, Kulturpolitik des 3. Reiches mit Schwerpunkt Musik und Film.