Kreative Prozesse in der Clubkultur. Zusammenkunft und Vereinzelung zwischen Auszeit, Freiraum und Kommerzialisierung

Kim Feser
Kreative Prozesse in der Clubkultur.
Zusammenkunft und Vereinzelung zwischen Auszeit, Freiraum und Kommerzialisierung

Seminar/Workshop, 2 SWS, 2 LP
Freitags, 10-14 Uhr s.t., 14-tägig, 6 Termine: 26.4., 10.5., 24.5., 7.6., 21.6. und 5.7.2019
Hardenbergstr. 33, Raum 102 (am 24.5. in Raum 110, am 7.6. und 5.7. in Raum 004)

Im Seminar wird „Clubkultur“ als ein vielfältiges Ensemble untersucht, das unter anderem Veranstalter*innen und Gäste, Tanz-Tracks und Musikgeräte, temporär oder kontinuierlich genutzte Räume sowie Phasen der individuellen und kollektiven Ekstase, Irritation und Langeweile umfasst. Wer ist hier unter welchen Bedingungen „kreativ“? Lebt Techno vom Tourismus? Welche Zonen Berlins bieten sich zur Produktion und Konsumtion von spezifischen Elementen der Clubkultur an? Oder: Wie könnte ein Club auf dem UdK-Gelände aussehen?
Derartige Fragen werden interdisziplinär und anhand von popkulturellen, ästhetischen, stadtsoziologischen, sozialkritischen und journalistischen Beiträgen diskutiert. Daraus sollen Projekt-Themen entwickelt werden, die einzeln oder in Gruppen bearbeitet werden. Der Fokus kann sowohl auf grundlegenden Problemstellungen als auch auf konkreten Phänomenen der Clubkultur liegen. Die jeweiligen Projekt-Präsentationen können unterschiedliche Formen annehmen, etwa als Referate, akustisch-visuelle Installationen oder utopisch/dystopische Entwurfsskizzen.
Ziel ist ein vielschichtiges Verständnis des Kreativitäts-Dispositivs in der Geschichte und Gegenwart der Clubkultur. Von besonderem Interesse sind die dabei stattfindenden Austauschprozesse von praktischer Erfahrung und theoretischer Reflexion und die daraus hervorgehenden affirmativen, kritischen und transformatorischen Programmatiken im Grenzbereich von Business, Akademie und Subkultur.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: aktive Teilnahme; Präsentation eines Projekt-Themas.

Schwerpunkte:
Ausrichtung der Veranstaltung: politisch, vorwärtsgewandt
Kompetenz/Aktivität der Teilnehmenden: reflektieren/denken, transformieren

Kim Feser ist Musikwissenschaftler, Soziologe und Philosoph. Schwerpunkte in Forschung und Lehre: elektronische Musik, Neue Musik und Grenzbereiche von Pop/Underground/Avantgarde. Publikationen u.a. zur musikkulturellen Bedeutung von Synthesizern und Sequenzern, Mitherausgeber des Tagungs-Bandes „Techno Studies. Ästhetik und Geschichte elektronischer Tanzmusik“ (2016). 2018/19 Lehrbeauftragter an der UdK, der FU Berlin und der Universität Greifswald. 2018 Forschungs-Stipendiat der Paul Sacher Stiftung Basel. 2011-17 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UdK im DFG-Projekt „‚Ereignis Darmstadt‘. Die Internationalen Ferienkurse für Neue Musik 1964-1990 als ästhetischer, theoretischer und politischer Handlungsraum“. 2006 Wissenschaftliche Mitarbeit im transdisziplinären Lehr- und Forschungsprojekt „Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht“ (Universität Potsdam). 2002-2009 Verlags-Lektorat in Berlin (b_books). 1996-2001 Studium der Soziologie und Philosophie in Frankfurt a.M.