Erinnern an „die Nazi-Zeit“?

Prof. Dr. Wolfgang Ruppert
Erinnern an „die Nazi-Zeit“?

Blockseminar, 2 SWS, 2 LP
Einführung: Freitag, 12.4.2019, 17 Uhr, Hardenbergstr. 33, Raum 102,
Seminar: Freitags, 14-18 Uhr, Samstags, 10-15 Uhr, 3 Blöcke: 10./11.5., 14./15.6., 5./6.7.2019, Hardenbergstr. 33, Raum 151

Weshalb heißt die Alte Bibliothek in unserer Hochschule auf Antrag der Studierenden nun Charlotte-Salomon-Saal? Was hat die Hardenbergstraße mit der „Nazi-Zeit“ zu tun?
Erinnern ist ein zentraler Vorgang in der politischen Kultur, aber ebenso im Selbst-Bewusstsein der Individuen. Man kann sich aber nur an das erinnern, was man weiß. Daher lohnt es, hinter die Formel „die Nazi-Zeit“ zu blicken und nach den unterschiedlichen Einstellungen und Erfahrungen der Menschen in dieser Zeitphase, aber auch nach dem Davor und Danach zu fragen. Das Seminar beschäftigt sich mit den Lebenswegen von Künstler*innen unserer Hochschule (Lotte Laserstein, Charlotte Salomon, Arno Breker, Kurt Schumacher etc.). Ebenso fragen wir danach, wie Bildhauer, die in Beziehung zu unserer Hochschule standen, mit ihren Arbeiten an Ereignisse „der Nazi-Zeit“ erinnerten (Fritz Cremer, Alfred Hrdlicka). Wir besuchen Berliner Erinnerungsorte, sehen den Film „Die Rote Kapelle“. Dabei geht es immer auch um die Reflexion der Medien, in und mit denen erinnert wird.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige Teilnahme und Anfertigung eines Protokolls.

Schwerpunkte:
Ausrichtung der Veranstaltung: orientierend, kritisch
Kompetenz/Aktivität der Teilnehmenden: reflektieren/denken, artikulieren

Wolfgang Ruppert ist Professor für Kultur- und Politikgeschichte an der Universität der Künste Berlin. Im Dezember 2018 erschien sein Buch „Künstler! Kreativität zwischen Mythos, Habitus und Profession“ im Vandenhoek und Ruprecht Verlag, im Suhrkamp Verlag: „Der moderne Künstler“, 2017, (als Hg): „Künstler im Nationalsozialismus“, 2015.