Elektroakustische Komposition – Individuelle und Soziale Praxen in elektronischer Musik und medialer Klangkunst

Prof. Dr. Kirsten Reese
Elektroakustische Komposition – Individuelle und Soziale Praxen in elektronischer Musik und medialer Klangkunst

E-Seminar, 2 SWS, 2 ECTS, 4 Plätze
Montags 12-14 Uhr, wöchentlich ab 20.4.2020, Anmeldung ist erforderlich unter Angabe von Studienfach und Semester bei: kireese_ @udk-berlin.de
Anmeldungen zu diesem Seminar sind beschränkt, bitte melden Sie sich bis 15.4.20. Die Anmeldungen werden bis zum 17.5.20 bestätigt.
Achtung: Für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Elektronische Klangtransformation beeinflusst über unterschiedliche Tools und Interfaces die elektroakustische Komposition, d.h. Strukturbildung in der elektronischen Musik. 'Tool Diversity' bedeutet, dass jede Software und Hardware spezifisch ist: die Weise, wie man mit den Tools umgeht, macht aus, wie mit ihnen komponiert wird. Aktion und Performativität realisiert sich in live-elektronischen Setups und Softwarekonfigurationen. Interaktion über Eingabegeräte und digitale Tools, d.h. elektronische Instrumente, Geräte, Software, Sensoren usw. werden anhand von Beispielen diskutiert und experimentell erprobt. Repertoire - aktuelle Werke sowie historische Beispiele - wird vorgestellt. Es wird auch an das Seminar des letzten Semesters "Soziale Praxen mit elektronischer Musik und Medien" angeknüpft.

In Zeiten der Corona Pandemie ist die Frage nach sozialen Praxen sowie Aktion und medialen Instrumenten und Tools besonders aktuell. Technische, gestalterische und ästhetische Aspekte stehen in der Beschäftigung mit historischen und aktuellen Kompositionen und Klangarbeiten sowie durch Übungen ("Etudes" nach Pierre Schaeffer) und eigene Arbeiten der Studierenden im Mittelpunkt. Das Seminar ist projektorientiert, erwartet wird kontinuierliche praktische Mitarbeit. Dies gilt auch in der besonderen Situation in diesem Semester, was voraussichtlich als Online-Seminar beginnen wird. Wir hoffen, dass sich die Corona Situation im Laufe im Sommersemester stabilisiert und wir uns wieder räumlich begegnen können. Bis dahin sollen gemeinsam Möglichkeiten des Austauschs und Lernens in der Distanz kreativ und inspirierend erkundet werden. 

Das Seminar ist projektorientiert, erwartet wird die Bereitschaft zur kontinuierlichen praktischen Arbeit.

 

Kirsten Reese unterrichtet elektroakustische Komposition an der UdK Berlin. Sie studierte Flöte, elektronische Musik und Komposition in Berlin und New York. Als Komponistin und Klangkünstlerin komponiert und produziert sie Werke für Elektronische Medien und Instrumente sowie intermediale und interaktive Installationen. Eine hervorgehobene Rolle spielen bei ihren Arbeiten raum- und wahrnehmungsbezogene sowie performative und narrative Aspekte. Einen Schwerpunkt bilden Kompositionen mit "found sound", dokumentarischem oder Archivmaterial, z.B. die 24-kanalige Klanginstallation „Debatte“ (Donaueschinger Musiktage 2013), sowie Arbeiten, die die Aura und Historizität von medialen Instrumenten thematisieren. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Kompositionen, temporäre Installationen und Audiowalks für Landschaften und den urbanen Außenraum, z.B. "Berlin Rosenthaler Platz" (2018), Audiowalk mit David Wagner. 2018 unterrichte Kirsten Reese bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik mit dem Workshop "Komponieren mit dem Archiv".