Nachhaltiges Erzählen ((E-)Blockseminar/Workshop)

Prof. Dr. Stephan Porombka | Stefanie de Velasco
Nachhaltiges Erzählen

E-Blockseminar/Workshop, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS

In unserem Seminar beschäftigen wir uns mit der Frage, wie in einer Welt, die durch den Klimawandel immer weiter aus den Fugen gerät, nachhaltig geschrieben werden kann. Dabei geht nicht um literarische Essays oder sogenannte „Climate Fiction“ in denen die Klimakrise thematisiert wird, sondern um den Versuch, eine Ästhetik des Nachhaltigen zu entwickeln und zu überlegen, welche Rolle Künstler*innen und Schriftsteller*innen und ihre Produktivitäten dabei spielen können.
Wie verändert der Diskurs um den Klimawandel das Erzählen nicht nur inhaltlich, sondern vor allem formal? Welche Rolle spielt der Begriff der „Nachhaltigkeit“ in der Literatur und wie kann ein Schreiben in der Zukunft angesichts der Klimakrise relevant, d.h. Echo der Zeit sein? Dafür wollen wir uns mit Texten und Projekten beschäftigen, in denen das Erzählen und die Nachhaltigkeit und Kunst bereits problematisiert bzw. zusammen gedacht und miteinander verbunden werden. Während des Seminars sollen alle Teilnehmenden eigene Projekte und Konzepte entwickeln und gemeinsam aus den je eigenen Werkprozessen heraus Konzepte entwerfen, diskutieren und in die Testphase bringen.

Je nach Möglichkeit findet das Seminar im Juli bereits "live" statt mit Begegnungen, oder aber ebenfalls als Online-Seminar.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: kontinuierliche, aktive Mitwirkung, Erarbeitung und Präsentation eines eigenen Konzepts.

Schwerpunkte:
Ausrichtung der Veranstaltung: kritisch, vorwärtsgewandt
Kompetenz/Aktivität der Teilnehmenden: artikulieren, transformieren

Stefanie de Velasco, geboren 1978 im Rheinland, studierte Europäische Ethnologie und Politikwissenschaft. Sie schreibt regelmäßig für das Berliner Stadtmagazin Zitty, für die FAS und ZEIT Online. 2013 erschien im Kiwi-Verlag ihr Debütroman »Tigermilch«, der in zahlreiche Sprachen übersetzt und für das Kino verfilmt wurde. 2019 erschien - ebenfalls bei Kiwi - ihr neuester Roman „Kein Teil der Welt“.

Stephan Porombka, geboren 1967, ist experimenteller Kulturwissenschaftler und produktiver Gegenwartsbeobachter, der sich ganz besonders für die Formen und Formate des „Nächsten” interessiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Aufgabe, die alten, immer noch buchbasierten Konzepte literarischer, essayistischer und journalistischer Produktivität und Kreativität zu transformieren und den Bedingungen der neuen – vor allem: der nächsten! – Schrift- und Schreibkulturen anzupassen. An der Berliner Universität der Künste forscht und lehrt Porombka seit 2013 als Professor für Texttheorie und Textgestaltung.