Typologie der Klänge (E-Seminar/Workshop)

Rüdiger Wenk aka Phonoschrank
Typologie der Klänge

E-Seminar/Workshop, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Präsenztermine / Video Sessions: Mittwochs, jeweils 11-15 Uhr, am 6.5.2020, 27.5., 17.6., 8.7.2020 (10-15 Uhr - NEU!), 15.7.2020,
Achtung, neue Termiine: Mittwoch, 8.7.2020, 10-15 Uhr und Samstag, 11.7.2020, 12-18 Uhr

Die theoretische und praktische Beschäftigung mit Klängen aller Art erfordert gemeinsame Begriffe und Klassifikationen, um eine Orientierung und Verständigung zu ermöglichen. Interdisziplinäre Kunstprojekte, in denen mit Klang gearbeitet wird, die Erstellung von Sounddesigns, acoustic branding (sonic branding) etc. sind nur dann erfolgreich, wenn über den klangbeschreibenden Wortschatz eine grundlegende Einigkeit besteht.
Ebenso ist eine Erforschung der Frage „Was ist Klang?” sinnvoll. Die Studierenden werden ihr anhand von Texten z. B. aus der Schizophonie nachgehen. In diesem Seminar wird ein auf die Hörwahrnehmung bezogenes Modell zur Klassifizierung und Beschreibung elementarer Klangerscheinungen durch umgangssprachliche Begriffe entwickelt, mit dessen Hilfe eine Verständigung über Klänge ermöglicht werden soll.
Gemeinsam mit den Studierenden und der aktuellen gesellschaftlichen Lage in Folge der Pandemie (Corona) wird der jeweils zu erforschende Klangraum festgelegt. Dies können innerhalb der eigenen Wohnung verschiedene Räume oder Bereiche sein, bis hin zum eigenen Stadtbezirk, Kiez oder auch nur der eigene Balkon oder eine Straße. Auf den eigenen kleinen Exkursionen sind die Teilnehmer*innen aufgefordert, Tonaufnahmen der dort vorzufindenden Klänge anzufertigen. Hierzu genügt ein Diktiergerät oder auch die Aufnahmefunktion des Mobiltelefons.

Hier nochmals die Bitte sich an die aktuellen Vorgaben bezüglich der aktuellen Ausgangsbeschränkungen zu halten!

Die gemeinsame Auswertung der Aufnahmen im Webinar bietet Raum für Diskurse über die akustische Wahrnehmung in unserem Lebensumfeld. Wir werden unser erstelltes Klassifizierungsmodell daran überprüfen und notwendige Anpassungen vornehmen. Am Ende des Seminars werden wir die erforschten Klangräume mit Hilfe der gesammelten Tonaufnahmen als Soundmap darstellen.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: kontinuierliche Mitwirkung und aktive Beteiligung an der Erstellung des Klassifikationssystems.

Schwerpunkte:
Ausrichtung der Veranstaltung: interkulturell, orientierend
Kompetenz/Aktivität der Teilnehmenden: reflektieren/denken, artikulieren

Rüdiger Wenk aka Phonoschrank, geb. 1966, entdeckte seine Faszination für den Klang als Kind zwischen unbekannten Radiosendern auf den Bändern der Mittel- und Kurzwelle (MW & KW). Die Tonproduktion/-regie am Schauspiel Frankfurt bot ihm die Möglichkeit Stimme, Geräusche, akustische Räume und Musik als Interpretation des Visuellen zu begreifen. Den theoretischen Unterbau für sein Verständnis von Klang schuf er sich unter anderem an der Humboldt Universität zu Berlin in den Bereichen der Sozialphilosophie, Kybernetik und der Schizophonie. Das tiefe Interesse an der Improvisation und an anderen Kunstformen führte ihn u.a. nach Japan, wo er an verschiedenen Schulen Butoh und die Improvisation der Bewegung erforschte. Als Gastkünstler in der Klasse von Prof. Thomas Zipp erforscht er mit Studierenden den gemeinsamen Schaffensprozess in der bildenden Kunst. Unter dem Namen Phonoschrank tritt er als Soundartist in Erscheinung. Weitere Informationen unter www.phonoschrank.com.