Inszenierte Worte (Blockseminar/Workshop)

Bas Böttcher
Inszenierte Worte

Blockseminar/Workshop, 2 SWS, 2 LP
Freitags, 14-19 Uhr, am 4.11., & 16.12.2016,
Samstags, 12-17 Uhr, am 3.12. & 17.12.2016,
Sonntag, 12-17 Uhr, am 6.11. & 4.12.2016,
Hardenbergstr. 33, Raum 102 (Ausnahme: am 4.11.2016 in Raum 004) 

Im Studium Generale wird Sprache themenübergreifend als universelles Werkzeug genutzt. In diesem Blockseminar soll Sprache auf experimentelle Weise angewandt und entdeckt werden. Die Wirkungen von Worten im Wechselspiel mit Medien, Stimmen, Bildern, Situationen und Rhythmus werden praktisch erfahren und erforscht.

Welcher Effekt kann durch die Verschiebung von Kontext ausgelöst werden? Wie verändern sich Bühnentexte durch schauspielerische Darstellung und Aussprache? Wie wird das Wort als Sinneinheit im Satzgefüge inszeniert, wie die gedruckte Schrift durch Anordnung im Satzspiegel?

Mit klassischen Mitteln der Rhetorik und modernen Methoden des Poetry Slam entsteht eine Art „Kontext-Laboratorium“, in dem die Studierenden eigene Texte verfassen, präsentieren und auf Wirkungsweise hin untersuchen.

Zusätzlich werden herausragende Beispiele für inszenierte Worte aus den Bereichen, Liedtext, Poetry Slam, Werbung, Rede und Dichtung per Video und Text vorgestellt. Schriften von Majakowski, Jandl und Rühmkorf sollen die Untersuchungen flankieren. 

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige Anwesenheit und aktive Teilnahme, Verfassen und Präsentieren eigener Texte.

Bas Böttcher zählt zu den Mitbegründern der deutschsprachigen Spoken-Word-Szene. Seine Texte erscheinen in einschlägigen Sammlungen deutscher Dichtung (Der Neue Conrady, Lyrikstimmen u.a.). Auftritte bestritt Böttcher u.a. an der Bibliothèque Nationale de France (Paris), an der University of Berkeley (San Francisco), in der Neuen Nationalgalerie (Berlin), im Schloss Bellevue (Berlin), im Kulturpalast (Warschau) und auf der Buchmesse in Peking (2007). Böttcher ist Erfinder verschiedener Medienformate für Lyrik. Er entwickelte den elektronischen Hypertext „Looppool“ als neue Ausdrucksform im Internet. (Sonderpreis 1998 von Die ZEIT, ARD-Online und IBM), den „Poetry Clip“ als audiovisuelles Format und die Textbox für live Performances. Die Textbox wurde im Rahmen des Woerdz-Festivals (Luzern), im Centre Pompidou (Paris) und auf vielen Buchmessen von Taipeh, über Neu Dheli und Abu Dhabi bis Sao Paulo weltweit ausgestellt. Böttcher lehrte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, am Deutschen Literaturarchiv Marbach, an der Kulturakademie Baden-Württemberg und am Goethe-Institut. Für das Pergamon Museum (Berlin), das Sprengel Museum (Hannover), Deutschlandradio, den DFB, Nike, die Hertie-Stiftung und den Rundfunk Berlin Brandenburg führte Böttcher Text- und Auftragsarbeiten aus. Die NZZ betitelte ihn jüngst als „Pop-Poetry-Pionier“, die FAZ vergleicht ihn mit Jandl und Ringelnatz. Weitere Informationen unter www.basboettcher.de.