Klangrouten. Übergang von Klangwahrnehmung zur Klangperformance (Blockseminar/Workshop)

Ute Wassermann / Sabine Ercklentz
Klangrouten. Übergang von Klangwahrnehmung zur Klangperformance
Blockseminar/Workshop, 2 SWS, 2 LP
Freitags, 15-19 Uhr, am 11.11., 2.12., 9.12., 16.12.2016
Samstags, 10-14 Uhr, am 12.11., 3.12., 10.12., 17.12.2016, Hardenbergstr. 33, Raum 004

In dieser Lehrveranstaltung erfahren die Student*innen den Übergang von der akustischen Wahrnehmung zur Klangperformance (Sprache, Klang, Bewegung). Ausgangspunkt ist sowohl die Klangforschung mit Alltagsgegenständen durch Klang- und Improvisationsspiele als auch die klangliche Wahrnehmung von vorgefundenen und öffentlichen Räumen. Akustische Klangerlebnisse werden in graphische Aufzeichnungen umgesetzt. An jedem Wochenende werden erarbeitete Klangperformances präsentiert. Außerdem werden den Student*innen passend zum Thema des Seminars Werke der experimentellen Musik vorgestellt.
Das Seminar soll an 4 Wochenenden blockweise unterrichtet werden. Jedes Wochenende hat einen eigenen Schwerpunkt:

  1. Wochenende: vom Klang- & Improvisationsspiel zur Klangperformance, Erstellung graphischer Notationen
  2. Wochenende: von der akustischen Erforschung von Alltagsgegenständen zur Klangperformance
  3. Wochenende: vom Fieldrecording zur Klangperformance. Exkursion in öffentliche Räume, Erstellung von Aufnahmen, Entwicklung einer Klangperformance durch Imitation der Aufnahmen
  4. Wochenende: von der akustischen Wahrnehmung des vorgefundenen Raums zur raumbezogenen Klangperformance.

Die Teilnehmenden sollen weitgehend selbstständig arbeiten. Zu Beginn jedes 4-stündigen Seminarblocks wird es inhaltlichen Input seitens der Dozentinnen geben, danach selbständiges Arbeiten in Kleingruppen, wobei die Dozentinnen immer als Feedbackgeberinnen bei einzelnen Gruppen mitarbeiten. Am Ende des Arbeitsblockes werden die Ergebnisse vorgestellt und gemeinsam ausgewertet. 

Zielgruppe: Die Teilnehmenden benötigen keine musikalischen Vorkenntnisse. Im Idealfall würde es sich um eine gemischte Gruppe aus Studierenden ohne musikalische Vorkenntnissen und Instrumentalist*innen handeln. 

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: aktive Teilnahme an Aufgabenstellungen des Seminars: Klangspiele, Erstellung von grafischen Partituren, Aufführung kurzer Klangperformances.

Ute Wassermann ist als Vokalkünstlerin und Komponistin für ihre unverkennbar eigene Klangsprache bekannt, die sie in verschiedene Zusammenhänge der experimentellen und Neuen Musik einbringt. Ihre Stimme ist ein vielstimmiges und extremes Klanginstrument, das sie zusätzlich mit Vogel- und Gaumenpfeifen maskiert. Sie singt durch Resonanz- und Lautsprecherobjekte, entwirft Klanginstallationen und performative Projekte. Als Stimmsolistin im Bereich der Neuen Musik und experimentellen Musik tritt sie auf den wichtigen internationalen Festivals in Europa, Australien, Asien und in Museen, Kunsthallen, Clubs und Räumen mit spezieller Akustik auf. Regelmäßige Konzerte mit bekannten Improvisationmusikern und festen Gruppen, wie mit Speak Easy (Martin Blume, Thomas Lehn, Phil Minton, Ute Wassermann), „fOrch“, Charlotte Hug, Aleks Kolkowski, Birgit Ulher, John Russel, Els Vandeweyer und anderen. Sie ist Mitglied des Composer-Performer-Ensembles „Les Femmes Savantes“. Zahlreiche Uraufführungen für sie geschriebener Werke und Musiktheateraufführungen mit bekannten Ensembles und Orchestern von u.a. Richard Barrett, Chaya Czernowin, Michael Finnissy, Hespos, Matthias Kaul, Michael Maierhof, Gerhard Stäbler und von John Cage, Cathy van Eck, Salvatore Sciarrino. Workshops, Lehraufträge und Kompositionsprojekte mit Schülern (Theaterstarter Oldenburg, QuerKlang, Open Your Ears).

Sabine Ercklentz (Komposition/Trompete/Elektronik) studierte zunächst Jura an der FU Berlin, später dann Trompete/Popularmusik an der Hochschule für Musik Hanns-Eisler. Sie lebt und arbeitet als Komponistin, Musikerin und Performerin in Berlin. Ihre Arbeiten bewegen sich häufig in musikalischen Grenzbereichen und über feste Genregrenzen hinweg. Oft arbeitet sie in Kollaboration mit anderen Künstler/innen. Konzert- und Festivalauftritte u.a. bei/im FIMAV Victoriaville (Kanada), Red Cat, Los Angeles, (USA), CalArts (USA), Rencontres chorégraphiques, Paris, (Frankreich), Moderna Museet, Stockholm (Schweden), Taktlos, Zürich (Schweiz), City of Women Lubiljana (Slowenien), Wittener Tagen für Neue Kammermusik, Donaueschinger Musiktagen, Forum Neue Musik, Jazzfestival Moers, Jazztage Leverkusen, Jazzfestival Leipzig, Wie es Ihr gefällt, ZKM Karlsruhe.

Weitere Informationen unter www.Femmes-Savantes.net.