"Die Geräusche müssen Musik werden". Über den Umgang mit Tönen im Film (Blockseminar/Workshop)
Katharina Copony
„Die Geräusche müssen Musik werden“. Über den Umgang mit Tönen im Film
Blockseminar/Workshop, Deutsch/English, 2 SWS, 2 LP
Samstags/Sonntags, 25./26.11. und 2./3.12.2017, 10-18 Uhr, HybridLab, Villa Bell, Marchstr. 8, 10587 Berlin
Wegbeschreibung ist hier (runter scrollen):
http://www.hybrid-plattform.org/ueber-uns/hybrid-lab/
Im Film tritt jedes Geräusch in ein Verhältnis zum Bild. Es kann naturalistischen oder surrealen Charakter haben, unbewusst verstärken, aber auch bewusst verzerren und verfälschen. Einzelne Geräusche sind dann hörbar, wenn sie sich von ihrer Umgebung absetzen, sich aus einem Grundrauschen herauslösen. Je ruhiger die Umgebung desto prägnanter ein Geräusch. Das Ticken einer Uhr im Zimmer oder ein vereinzelter Vogelruf im Wald rufen den Eindruck von Stille hervor. Jeder Raum hat seine eigene Stille, die aufgezeichnet werden muss. Jede Stille hat ihren eigenen Klang. Töne und Bilder beeinflussen sich wechselseitig.
Im ersten Teil des Seminars werden wir die unterschiedlichen Klangeinheiten (Sätze, Geräusche, musikalische Themen etc.) ausgewählter Filmbeispiele analysieren und ihre Beziehung zum Bild untersuchen.
Der zweite Teil des Seminars ist praxisorientiert. Ausgehend von einer konkreten Rechercheaufgabe werden die Studierenden aufgefordert Bild- und Tonmaterial aufzunehmen, das wir im Anschluss zu einer kurzen filmischen Sequenz montieren. Mit besonderem Fokus auf den Ton werden wir dabei grundlegende Fragen diskutieren: Was vermittelt der Ton? Was bedeutet Synchronton? Was ist eine Atmo? Wie entsteht Dynamik durch die Montage?
Begleitend zu den einzelnen Schritten erhalten die Teilnehmenden individuelle, inhaltliche sowie technische Hilfestellungen. Den Abschluss des Seminars bildet die Präsentation der Filmsequenzen.
Die Lehrveranstaltung hat zum Ziel, die Wahrnehmung für das Verhältnis zwischen Bild und Ton zu schärfen und gibt Einblick in die Praxis des Filmemachens.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige Anwesenheit, aktive Teilnahme (Filmskizze).
Voraussetzung: Aufnahmegerät wie Handy oder Digitalkamera; idealerweise Laptop.
Katharina Copony lebt und arbeitet als freischaffende Filmemacherin in Berlin und Wien. Geboren in Graz, studierte sie visuelle Mediengestaltung an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien bei Peter Weibel und an der HdK Berlin. Aus dem Feld der Videokunst und Fotografie kommend liegt ihr Schwerpunkt heute im künstlerischen Dokumentarfilm. Sie war Artist in Residence in Moriya (JPN), Rom, London und Sarajevo und nahm an internationalen Ausstellungen teil. Als Script Supervisor wirkte sie an etlichen Spielfilmen mit. Ihre Dokumentarfilme wurden auf zahlreichen Festivals sowie im Fernsehen gezeigt und mehrfach ausgezeichnet. Weitere Informationen unter http://dok.at/person/katharina-copony/.