Critical Diversity Literacy (Seminar)

Prof. Dr. Katja Rothe
Critical Diversity Literacy

Blockseminar/Workshop, Deutsch/English, 2 SWS, 2 LP, 10 Plätze
Samstags/Sonntags, 10-16 Uhr, 27./28.10. und 24./25.11.2018, Einsteinufer 43, Raum 105

Die Dekolonialisierung der Künste fängt in der künstlerischen und wissenschaftlichen Praxis an. Das Seminar versucht eben dies. Wir nähern uns den Debatten um das Fortwirken „epistemischer Gewalt“ (Gayatri Spivak) nicht aus Perspektive der Institutionen, sondern der eigenen ästhetischen bzw. wissenschaftlichen Praktiken. Zur Frage steht, inwieweit im konkreten Tun sowohl eigene hegemoniale, koloniale, rassistische Voreinstellungen wirksam werden als auch Möglichkeiten eines „epistemischer Ungehorsams“ (Walter Mignolo) möglich wird. Das Seminar versteht sich dabei als Praxisforschung, d.h. dass Student*innen anhand ihrer Arbeiten konkrete Fragen in Bezug auf eine Dekolonialisierung der Künste bzw. der Wissenschaft unter Einbezugnahme von bestehender Theorie (u.a. Critical Whiteness, Postcolonial Studies, Gender Studies u.a.) bearbeiten. Das Ziel ist nicht das Erstellen weiterer Theorien, sondern die Analyse und Weiterentwicklung der eigenen künstlerischen bzw. wissenschaftlichen Praxis unter vier Aspekten: Haltung und Perspektive, Strukturen, Kanon und Methoden (Carmen Mörsch, Melissa Steyn).

Katja Rothe studierte Psychologie, Geschichte, neuere deutsche Literatur und Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie auch 2009 im DFG-Graduiertenkolleg „Codierung von Gewalt im medialen Wandel“ promovierte. Nach der Mitarbeit in verschiedenen Forschungsprojekten in Berlin, Wien und Basel wurde sie 2011 zur Juniorprofessorin an der Fakultät Darstellende Kunst der Universität der Künste Berlin ernannt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Theater als Wissenspraxis, Geschichte des angewandten Theaters, Wissenschaftsgeschichte und Science and Technology Studies (Schwerpunkt Psychologie, Psychiatrie, Pädagogik), Gender Studies, Medienwissenschaft und -geschichte. Katja Rothe erhielt verschiedene Stipendien, zuletzt war sie DAAD-Visiting Lecture am Department of Theatre, Film and Television Studies, Aberystwyth University, UK. Im Sommersemester 2015 erhielt sie die Gastprofessur an der Humboldt-Universität zu Berlin im Programm „Vielfalt der Wissensformen“. Katja Rothe ist Mitglied im DFG-Netzwerk „Szenographien des Subjekts“ und hat die fachliche Leitung des EFRE-Lehrforschungsprojektes „MakeMeMatter. Alternatives Wirtschaften und Social Media für Darstellende Künste“ am UdK Berlin Career College inne.